Ich bin gerade im Urlaub am Meer und da kommt mir immer mit dem Blick auf die rauschenden Wellen die Parabel der kleinen grünen Meeresschildkröte ins Gedächtnis. Die Essenz dieser kleinen Geschichte ist es, dass wir die wichtigen Dinge des Lebens für uns erkennen und unseren Fokus und unsere volle Energie genau darauf ausrichten.

Wenn wir nämlich immer gegen die „Wellen“ (sprich unwidrigen Umstände oder Dinge, die nicht unserem Herzen entspringen, aufwenden) ankämpfen und uns nicht einfach treiben lassen und die Gunst der Stunde nutzen, dann werden wir müde und kraftlos. Wir haben dann für die Dinge, die uns wichtig sind keine Kraft mehr und geben schon vorher auf. Wenn wir jedoch die Wellen, die uns entsprechen nutzen und uns treiben lassen – den Flow spüren – dann werden diese Wellen uns mit Leichtigkeit zu „neuen Ufern“ tragen.

Das Krafttier der Meeresschildkröte hat ganz besondere Eigenschaften. Ein zentrales Thema ist das Urvertrauen. „Sie rät Dir, Dich ganz dem Leben und dem Fluss des Lebens hinzugeben. Gehe voller Vertrauen durch Dein Leben. Werde furchtlos! Wahres Vertrauen braucht keine Vorab-Beweise, wahres Vertrauen entstammt Deinem Herzen und der Kraft Deiner Entscheidung.

Entscheide Dich täglich neu für Vertrauen in Dein Leben. Die Meeresschildkröte bittet Dich, Dich mit ihr zu verbinden, wenn Du hierbei Schwierigkeiten hast. Sie ist bei Dir, wann immer Du an sie denkst, wann immer Du sie rufst.“ (Quelle: https://www.die-waldfrau.de/dein-krafttier/symbolik/meeresschildkr%C3%B6te/)

Auf einer meiner Reisen war ich in den Vereinigten Arabischen Emiraten – genauer gesagt in Abu Dhabi und Dubai – unterwegs. Alles war noch höher, weiter, besser, grösser… eine gute Reise um sich in Demut und in Genügsamkeit zu üben 🙂 Mit im Gepäck das Buch: Die 7 Geheimnisse der Schildkröte – Den Alltag entschleunigen, das Leben entdecken. Auch hier ist die Protagonistin eine Schildkröte und die Lebensregeln, welche dieses Buch parat hat, bringen Dich näher an Dein Selbst und Dein Urvertrauen an das Leben heran. Es teilt sich in 7 Hauptkapitel ein, welches die 7 Geheimnisse sind.

  1. Gelassenheit – Das Geheimnis, die Ruhe zu bewahren, was immer auch geschieht…
  2. Langsamkeit – Das Geheimnis, sich viel, viel Zeit zu nehmen…
  3. Beständigkeit – Das Geheimnis, niemals aufzugeben und sein Ziel nicht aus den Augen zu lassen…
  4. Wandlungsfähigkeit – Das Geheimnis nachzugeben…
  5. Genügsamkeit – Das Geheimnis, leicht und schnell zufrieden zu sein…
  6. Friedfertigkeit – Das Geheimnis, sanftmütig zu sich und anderen zu sein…
  7. Sammlung – Das Geheimnis, ganz bei sich zu bleiben…

Heute möchte ich gerne die Genügsamkeit etwas näher beleuchten – das Geheimnis leicht und überzeugt zufrieden zu sein. Wir sind täglich den Energien ausgesetzt noch mehr haben zu wollen, noch höher hinauf zu wollen und damit verlieren wir den Wert der Genügsamkeit Stück für Stück aus den Augen. Wir sehnen uns (vermeintlich) nach einem angesehenen Job, einer/m perfekte/n PartnerIn, ewiger Gesundheit, einem prunkvollen Heim, vielen Freunde,… wir streben immer nach mehr – um ja nichts zu verpassen! Hierzu auch ein toller Input von John Strelecky… Schon mal was von FOMO gehört? The Fear Of Missing Out – die Angst etwas zu verpassen und somit befindet man sich schon in dem oben beschriebenen Kreislauf immer etwas Besserem nachzulaufen und nie bei sich und seinen Bedürfnissen anzukommen (Video in englischer Sprache mit niederländischen Untertiteln: https://www.youtube.com/watch?v=kIrMh8FaDSs).

Doch wenn man sich darüber Gedanken macht, ist es doch viel beruhigender nach Genügsamkeit zu streben und das zu schätzen, was man im Moment gerade hat. Genügsamkeit bedeutet Bescheidenheit und Zufriedenheit. Es heißt, dass man auch Dinge und Ereignisse, die man nicht erreicht, akzeptiert, sie analysiert und daraus lernt. Es hat als Basis, sich nicht zu vergleichen, sondern sich als Ganzes anzunehmen und zu entwickeln.

Glücksregeln als Weg zum Ziel

Es klingt so einfach – ist es aber oft nicht. Wir sind Teil der Gesellschaft und somit auch diesen gesellschaftlichen Vorstellungen unterworfen. Aber was wir können, ist sich dessen bewusst zu werden und zu handeln.

  1. Glücksregel: Mach Dir selbst nicht zu viele Gedanken, sondern handle lieber! Es gilt sich nicht in unerfüllbare Vorstellungen hineinzusteigern, sondern sich Schritt für Schritt an SMARTE Ziele herantasten. Ziele sollten Spezifisch – Messbar – Akzeptabel – Realistisch und Terminiert sein, um sie effizient zu erreichen und am Ende Zufriedenheit hervor zu rufen!
  2. Glücksregel: Erforsche, was Du wirklich willst – höre auf Dein Herz und nicht auf die Bilder, die Dein Verstand schafft! Hier gilt es sich nicht Hirngespinsten (Bilder, die wir uns im Kopf ausmalen) hinzugeben, sondern in sich zu gehen, sein Herz zu fragen, was man wirklich möchte und dies dann auch kontinuierlich zu verfolgen. Dann schafft man sich selber mehr Zufriedenheit. In dem wir unsere eigenen Werte entdecken, entdecken wir wie wir den Weg dorthin zum Ziel machen!

Genügsam sein heißt auch, dass man sich seinen Besitz mal ganz bewusst macht und Dinge los lässt, die man nicht mehr braucht. Besitz kann beruhigend sein, kann aber auch belasten. Oft ist es so, wenn man sich sein Hab und Gut bewusst macht, dass man mehr besitzt, als man ahnt und überhaupt braucht. Sich also von Zeit zu Zeit von Dingen, Einstellungen, Mustern zu trennen, kann befreien.

Hier ein kleiner Impuls am Rande: Verschenke etwas – aber nicht etwas, was Du nicht mehr brauchst (das ist oft leichter) – sondern etwas, an dem Dein Herz noch hängt! Der materielle Wert des Gegenstandes hat hier keine Bedeutung. Dadurch, dass Dein Herz noch daran hängt, wird es schwierig werden, alles in Dir wird sich wehren. Aber erst mal gemacht, wird es Dich sehr befreien! Probiere es einfach aus! Und noch besser: wenn man seinem Gegenüber damit eine Riesenfreude beschert, wird es auch Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, und Dein Herz erweitern!

Genügsamkeit als Quelle von Zufriedenheit

Summa summarum kann man sagen, dass das Gefühl der Genügsamkeit für jeden Menschen der größte Gewinn ist. Gier und Missgunst hat noch niemanden weitergebracht, sondern lediglich das Bewusstsein, dass Genügsamkeit kein Verzicht ist, sondern die Quelle von Zufriedenheit und Freude. Denn je weniger man haben möchte, desto mehr hat man wirklich von dem, was man will und braucht!

In diesem Sinne wünsche ich Euch viele genügsame Museumstage!

Eure Katharina