„No Worries“ ist ein geflügeltes Wort in Australien. Bei meinen wiederholten Reisen ans andere Ende der Welt, ist mir deutlich geworden, wieweit diese Redewendung unsere Kulturen unterscheidet. „No Worries“ bedeutet so etwas wie: „Macht nichts.“ „Mach Dir keine Sorgen.“ „Alles ist gut.“ „Ich kümmere mich gleich darum.“ „Wir finden eine Lösung.“ Du hörst es an jeder Ecke: Ob auf der Straße, wenn Du jemanden anrennst; im Geschäft, wenn ein Produkt nicht sofort verfügbar ist; in der Serviceabteilung, wenn Du eine Reklamation hast; oder im Restaurant, wenn Dir gerade Dein Teller auf die Erde gefallen ist.
Und dann lächelt jemand und sagt „No worries“
Zunächst dachte ich mit meinem kulturellen Hintergrund, die verabschieden sich mit einem Lächeln und lassen mich mit dem Problem ungelöst sitzen. Aber dem war nie so. Die Menschen haben sich immer um eine schnelle und angemessene Lösung bemüht. Nicht nur bemüht sondern auch freundlich und kulant umgesetzt.
Nachdem nun die Angst bei mir gewichen war, kam die Erkenntnis.
Wir – damit meine ich unser heimatliches, gesellschaftliches Umfeld – hat uns anders geprägt. Wir sind misstrauischer. Und wir kommunizieren anders. Wir reden viel mehr über Probleme und machen uns dementsprechend viele Sorgen. Vielleicht kommen unsere Sorgen und unser Bedürfnis nach Sicherheit von unserer Alltagssprache. Stell Dir vor, Du würdest am Tag x-mal hören: „Mach Dir keine Sorgen“ und Du sagst selbst bei jeder noch so kleinen Gelegenheit „Mach Dir keine Sorgen“ oder „Alles ist gut“. Ich bin sicher, dass sich nach einer Zeit ein Wandel einstellt.
Ich darf das regelmäßig hier in Australien erleben. Und es prägt mich. Wenn die ganze Umgebung „No worries“ ausstrahlt, dann verändert sich auch etwas bei mir. „Es wird schon klappen…“ ist dann die neue Maxime, die neue Lebenseinstellung, wenn ich wieder zurückkomme.
Mal sehen, was nächste Woche passiert, wenn ich wieder deutschen Boden betrete. Ich habe mir „No worries“ vorgenommen: Ich werde das Winterwetter zu Hause schon ertragen – „No worries, der Frühling kommt bestimmt.“
ja, fangen wir doch gleich damit an – “alles gut” finde ich einen idealen Vorschlag…..
Schöner Beitrag. Gefällt mir.
Empfehle den letzten Satz zu ändern in: Ich werde das Winterwetter zu Hause erleben – „No worries, der Frühling kommt bestimmt.“ Winterwetter sollte ja keine typisch deutsche Last sein 😉
Lieber Dietmar, die Bewertung des Wetters ist eine sehr subjektive. Und ich liebe Sonne und Wärme. Darum sehne ich mich jedes Jahr nach dem Frühling.
Lieber Peter,
vielen Dank für deinen Beitrag. Mir fällt dazu spontan “Hakuna Matata” ein. Hakuna Matata ist ein Spruch aus der afrikanischen Sprache Swahili, der wörtlich übersetzt „Es gibt keine“ (hakuna) „Probleme/Schwierigkeiten“ (matata) heißt. Oder umgangssprachlich „alles in bester Ordnung“.
Das habe ich auf einer Weltreise durch Wohnzimmer nach Ruanda gelernt.
“No worries” ist scheinbar die australische Übersetzung von “Hakuna Matata”. 🙂
Liebe Grüße
Catrin
In Spanien heißt es:
“No te preocupes … ”
und bedeutet in etwa das Gleiche.
Ich habe es in meinem Lieblingsbuch – Mallorca ein Jahr – das erstmal gelesen und fand es damals schon sehr schön. Vor kurzem ist es mir von einem befreundeten Ehepaar, das auf Mallorca lebt, wieder gesagt worden. Es verfolgt mich …
Machen wir doch einfach den Anfang …
mal schauen wieviel uns folgen …
❤-liche Grüße und bitte es nicht wieder im Alltag untergehen lassen …
DAnke
Gedanken formen deine Welt…war das nicht so in Bruce Lipton beschrieben,.. oder in dem Buch in e-Quadrat?!
LG von Andrea