Ja, schon klar:

  • alle müssen wir derzeit nicht nur mit Einschränkungen rechnen, sondern vielmehr damit klarkommen
  • alle müssen wir Grenzen annehmen und akzeptieren
  • alle müssen wir Bedürftigen helfen, Schwache stärken und schützen
  • alle müssen wir Verantwortung übernehmen
  • alle müssen wir uns an Informationen und Zahlen halten
  • alle müssen wir uns die Hände waschen
  • alle müssen wir Masken tragen
  • alle müssen wir noch so vieles mehr…

ABER:

Vieles von dem, was wir nun müssen,  ist das denn tatsächlich alles  so neu? Bei so mancher „Muss-Regel und -maßnahme“ scheint mir das nun wirklich nicht der Fall zu sein, war ich doch bislang auch schon bemüht,  respektvoll im Umgang mit mir und anderen unterwegs zu sein…

WIR können und dürfen jetzt auch die Zeit nutzen, denn wir alle:

  • müssen in der Distanz wach bleiben für machbare, gesunde und lebensnotwendige! Nähe und Empathie
  • müssen achtsam/wachsam bleiben hinsichtlich der ununterbrochen gelieferten Zahlen, Fakten und Bilder, auch mal etwas hinterfragen, unseren Horizont erweitern
  • müssen einigen Dingen in Leben und Umwelt wieder den WERT bei bemessen, der ihnen zusteht, den sie nämlich in der Hektik des gewohnten Alltags, im Laufe der Jahre, leider schwer eingebüßt haben
  • müssen realistisch bleiben und trotz „angeordneter Familienidylle“ dazu stehen, dass wir alle, jeder einzelne von uns, auch mal seinen Raum für sich braucht, keiner „24/7 „ (rund um die Uhr) mit den Lieben spielen, kochen, backen und sprechen möchte – das ist normal
  • wir müssen für uns da sein und es wagen, mal wieder einen durchaus kritischen Blick auf unseren Alltag, Tages- und Lebensablauf, unsere Denkmuster, unsere persönliche Entwicklung (auch Stillstand?…), werfen
  • müssen jetzt nicht nur miteinander, sondern vielmehr füreinander da sein und das auch umsetzen – in jeder Krise liegt eine Chance, nein, ich sehe sogar sehr viele
  • hierfür müssen wir aber bitte nicht nur Umdenken, sondern dann auch dranbleiben und „Umhandeln“ – im großen wie auch im kleinen Rahmen

Ja, es erfordert Stärke, wenn wir etwas durchstehen, aber auch ändern und überwinden möchten. Aber noch mehr Stärke erfordert es doch, zunächst anzunehmen, was ist und dabei nicht in eine Form der Lethargie, verbal ins „JA UND AMEN-SAGEN“, zu verfallen, alles zu akzeptieren und dabei abzuwarten, bis es vorbei ist.

NEIN:

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht irgendwann hinter unseren Masken verschwinden und damit vor unserer Verantwortung, Klarheit, unseren Chancen, unserem Leben, unseren Träumen, vor uns selbst und unseren Mitmenschen, abtauchen.

Und nun noch etwas, was mich ganz persönlich, ehrlich und einfach menschlich, bewegt: Jaaa, die Maske stört mich ganz empfindlich – sie entstellt und entfremdet uns, sie tut mir an den Ohren weh und meine Brille beschlägt auch andauernd, sie verzerrt die Sprache (unseren wirklich sehr rührigen Ministerpräsidenten verstehe ich jetzt beim Sprechen noch weniger),  sie versteckt mein Lächeln und schafft eine seelische  Distanz, die weitaus größer ist als 1,50 Meter…dabei soll sie Sicherheit, begleitet von ganz viel Unsicherheiten, bringen… – aber wenn`s hilft.

Aktuell wirft DAS Thema mit all seinen Begleiterscheinungen viele Fragen auf, aber auch hier ist  einer von John Streleckys Geistesblitzen ein guter und verlässlicher Anker für mich, mit dem ich auch schließen möchte:

„Manchmal sind die Antworten auf meine Fragen in meinem Herzen zu finden. Ich vergesse lediglich, dorthin zu sehen.“

Gesund bleiben und immer mal wieder dorthin sehen – ins Herz mit seinem Verstand!

Annette

www.lebenmitherzundseele.de