Ein Herzenswunsch – ein Träumchen – ein Traum – Ende April 2017 Wirklichkeit.
Rom war schon lange ein Traum, mein Traum. Unsere Zusammenkünfte Donnerstag Abend zum Big Five for Life-Stammtisch und das Dranbleiben an unseren Herzenswünschen; so bleiben sie im Blick und lebendig.
Mit einer Freundin haben wir dann Ende August 2016 diese Reise geplant und gebucht. Die Möglichkeit „mein Rom“ zu sehen und zu erleben rückte näher und näher. Wo kommen wir unter, wo gehen wir hin, wo tragen uns unsere Füße hin, was ist uns wichtig. Den ganzen Winter über fühlte ich mich in diese Stadt ein.Ich bekam ein Gefühl für diese Metropole.
Frühjahr 2017, meine Freundin musste von der Reise zurücktreten, es ging nicht – nur was mache ich? Auch zurücktreten? Oder alleine reisen?
Meinen Bauch fragen und dann… reiste ich alleine
Mittwochs vormittags los und dann am Donnerstag den ganzen Tag im Petersdom und im Vatikan, mit deutscher Führung. Es war ergreifend. Bis ganz unter die Kuppel bin ich geklettert. Noch heute, wenn ich im TV die Bilder sehe, sind alle Gefühle vom letzten Jahr sofort wieder da. Von da ganz oben auf ROM zu sehen .. Oh wie schön.
Die nächsten Tage habe ich mir dann alles zu Fuß erobert. Ganz früh um 8 Uhr an der spanischen Treppe und dann noch mal um 16 Uhr. Das waren Welten. Der Treviso Brunnen, frisch renoviert, die Menschen aus allen Nationen…und ich dabei, ein Eis essend, genießen, fühlen und erleben.
An meinem letzten Tag rief mich das Kolosseum. Wieder zu Fuß und mit einem mal sah ich es am Ende der Straße auftauchen, und es kam immer näher. Dann, ganz in seiner Pracht, stand es so monumental vor mir. Von einer Anhöhe sah ich es in Augenhöhe und habe es wirken lassen. Ich hörte Rufe, Geschrei und viele Stimmen… Oh, das ist schon so viele Jahre her, seit der Erbauung und es steht immer noch da, gewaltig und mächtig. Das Wetter war prima, die Menschen fröhlich, es gab auch einige „Römer-Verkleidungen“ und ich ging langsam, ganz rundherum um dieses imposante „Gefängnis“.
Auf dem breiten Fußweg mit Mosaikpflaster aus große platten Gesteinsbrocken ging ich zum Forum Romanum. Über diesen Weg sind schon vor 2000 Jahren die Menschen gegangen und mit Karren unterwegs gewesen. Die Steine „erzählten mir Geschichten“. Ich fühlte die andere Zeit. Das waren Stimmen und Geräusche, ich kann es kaum beschreiben.
Die breite Prachtstraße, abgesperrt für den Verkehr aus Sicherheitsgründen, war dann ein rauschendes Erlebnis. Gaukler, Künstler, Maler, Artisten und eine Band mit Gesang machten diese Straße zum Erlebnis. Eine Stimmung toll, die Sonne scheint liebevoll und Luftballons fliegen durch die Luft gen Himmel und ich mittendrin. Am Ende stand dann die monumentale „Schreibmaschine“, ein sehr großer Bau mit Pferd und Reiter drauf. Anfang 1900 erbaut. Realität: Da wollte jemand Macht zeigen. Puh, das war alles sehr, sehr beeindruckend und schön. Das will verdaut werden.
Auf meinem Rückflug setzte sich dann ein Paar neben mich, wie toll, denn es stellte sich heraus: ein studierter Geschichtsprofessor. Er hatte gerade einen historischen Roman geschrieben und wollte noch mal nachsehen, ob alles auch noch so stimmt mit seinen Beschreibungen. Und er hatte sooo viel Hintergrundwissen, so dass ich total gespannt lauschte. Er berichtete mir spannend zu allen Gebäuden und Plätzen etwas, was ich als „Normalo“ gar nicht gesehen und gewusst hatte. z.B., das der Petersdom 150 Jahre gar keine Kuppel hatte, weil die Römer vergessen hatten, weiter zu lehren, wie man so eine große Kuppel bauen kann. So hat Michelangelo den Auftrag bekommen, da er nicht nur Maler sondern hauptsächlich Architekt war. Man beauftragte ihn die Kuppel des Petersdoms zu bauen und dafür ist er nach Ägypten gereist um es wieder zu erlernen. Die Kuppel des Pantheon hatte man ja schon 150 Jahre vorher erbauen können.
Eine wunderbare Ergänzung zu einer wunderbaren Reise. Und so war mein Rückflug viel zu kurz, denn den Erzählungen des Professors hätte ich noch tagelang zuhören können, wo ich doch alles gerade selbst gesehen hatte.
Ein großes Bild in meinem Museum ist diese Reise.
Liebe Grüße
Eure Jutta Mollenhauer aus Hamburg
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