„Ich bin gescheitert, an meinem Verhalten und Mindset.“ Was für eine Aussage. Bäm!
Ganz locker auf der Bühne stehend, erzählte ein Typ seine Geschichte, wie er sein Business an die Wand gefahren hatte und vor allem warum.
Das erste Mal an einer Fuckup Night teilnehmend, – einer Veranstaltung, wo Menschen ihre berufliche Bauchlandung erzählen – hing ich an seinen Lippen, worauf er sein berufliches Scheitern zurückführte, was er erkannt hatte und was er nicht mehr in sein Leben holen wollte.
Und dies betraf mich selbst und bohrte sich wie Harakiri in meine Eingeweide. Es war die reine Wahrheit. Eine Wahrheit, die ich mir selbst sehr sehr lange nicht eingestand.
Was war die Story?
Schnell erzählt. Nach Ende der Schule hatte er das gemacht, was in der Familie erwartet wurde. Der Vater war Verleger, also wurde der Sohn das auch. Und er selbst glaubte auch daran und gab alles, um erfolgreich zu sein. Nein, er wollte noch erfolgreicher werden und weitete das Verlegergeschäft im digitalen Bereich aus.
Was war die echte Story?
Er wusste ganz tief innen, dass das nicht seins war, er sich damit nicht identifizieren konnte. Das ihm die Aufgabe keine Freude, keinen Spaß machte, er einfach nur schleppend alles erledigte. Sein Ego trieb ihn an, obwohl schon lange seine innere Stimme rief. Viel zu sehr war er damit beschäftigt alles gut im Außen zu leisten. Er wollte den Applaus und dafür tat er alles. Er fühlte sich schrecklich, aber rappelte sich immer wieder hoch.
Ein Leben führen, das nicht deins ist
Der erste Wake-Up kam als seine Frau intuitiv bemerkte, dass das was er machte irgendwie nicht Hand und Fuß hatte und er nicht mit voller Hingabe dabei war. Auch seine Freunde rieten ihm mehr mit seinen Händen zu gestalten. Das wäre viel produktiver.
Die eigenen blinden Flecken
„Ja, aber ich habe doch jetzt schon so viel Energie und Kraft in mein Business gesteckt. Ich habe doch schon einiges erreicht. Ich muss doch meine Rechnungen bezahlen….“
Selbstsabotage pur!
Er lebte ein Leben, das nicht ihm gehörte, worin er sich nicht erkannte. Er lebte ein Leben für die Anderen, allem voran für die Erwartungen seiner Familie.
Ein „Anerkennungsjunky“
Er buhlte in seinem Tun um die Anerkennung, um die Liebe von außen. Und für seinen hindernden Glaubenssatz tat er unbewusst alles: Ich will dir gefallen! Alles andere war zweitrangig.
Auf die eigene Stimme hören
Trotz seines unaufhörlichen Tuns lief sein Business nicht rund. Sich über Wasser haltend dümpelten er und sein Business vor sich hin, Aufträge blieben aus. Er hatte einfach keinen Spaß und Freude. Nichts ging leicht. Und sich morgens aus dem Bett zu quälen war auch nicht das, was er sich erträumt hatte.
Der größte Kick
…war sein Kind. Er sah wie es Lust hatte auszuprobieren, mit seinen kleinen Händchen Sandburgen baute, rote Backen bekam, gar nicht ablassen konnte und vor allem so viel Spaß und Freude hatte. Dieses Kind war rundum glücklich mit dem was es tat und konnte gar nicht genug davon kriegen.
Schlagartig wurde ihm klar, so wie er soll sein Kind nicht aufwachsen. Es sollte sich entfalten können, seine Gaben und Fähigkeiten leben, sein Potenzial entfalten, Fehler machen, hinfallen, aufstehen und voller Freude ins Leben stürzen. Und dafür wollte er alles tun. Doch dazu musste er erst mal bei sich aufräumen.
Die Wandlung
Das Universum atmete auf, als er sich endlich auf den Weg machte. Ayurveda, eine Ernährungs- und Lebensform fiel ihm zu. Er saugte alles auf und nahm 40 kg ab. Sein Körper hatte sich schon ein Schutzschild angefuttert und jetzt warf er Ballast ab.
Aufblühen
Er begann bei all seinem Tun innerlich zu wachsen, zu strahlen und Lebensfreude zu spüren. All seine Lieblingsmenschen waren hellauf begeistert. Er schmiss sein Verlegergeschäft und alles, was er sich bis dato aufgebaut hatte. Und gleichzeitig begann er an seinen Widerständen und hindernden Glaubenssätzen zu arbeiten.
Nicht im stillen Kämmerlein
Er nahm sich Hilfe und Unterstützung, begann an seinen „Mindsetschrauben“ zu drehen. Mit Hilfe von Seminaren und einem Mentor, konnte das geborgen werden, was schon so lange brach lag. Endlich wurden seine Stärken gestärkt und seine Widerstände bearbeitet und aufgelöst.
Ein lebenslanger Prozess
Das alles ging nicht von heute auf morgen. Doch mit Hilfe neuer Sichtweisen kam immer mehr Freude in sein Leben, immer mehr Türen gingen auf. Er lernte sich zu vertrauen, auf sich zu hören und seinem Inneren zu lauschen. Mithilfe von Selbstcoachingtools und Methoden blieb er hartnäckig dran seinen festen Überzeugungen, die ihm am erfüllten Leben hinderten, zu Leibe zu rücken.
Und jetzt stand er da
…und lachte. Er konnte seine Geschichte locker erzählen, ließ einfach „die Hosen runter“ und schämte sich nicht dafür. Er weiß heute um seine Fähigkeiten und lebt sie täglich ein Stückchen mehr. Heute ist er sogar dankbar, dass ihm die Pleite passierte, denn er wäre nicht der, der er heute ist.
Doch es gibt auch eine Abkürzung
Und das war der Aufruf an uns alle, nämlich sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Nicht alles allein schaffen zu müssen. Seine größte Hürde war sich selbst anzuerkennen und erlauben zu sein. Doch mittels Begleitung stellte er sich nicht mehr an den Rand des Lebens und schaute zu wie andere ihre Tage genießen. Er sprang hinein in sein Leben.
Springen wird belohnt
Nein, die gebratenen Tauben fliegen ihm nicht in den Mund und immer wieder gibt es Herausforderungen, die zu meistern sind. Doch heute geht das viel gelassener. Und diese vorab wichtige Entscheidung hilft ihm:
Ich entscheide mich für MICH! Ich bin besonders, großartig und einzigartig. Und das erlaube ich mir zu leben: Jeden Tag, jede Minute, JETZT!
Meine Erkenntnis
Ich war und bin so dankbar. Diese Veranstaltung war ein Geschenk mit all den mutmachenden und inspirierenden Geschichten. Es passiert nichts Schlimmes, wenn ich bei mir bleibe und auf mein Herz höre. Ich darf mich jeden Moment für ein Leben nach meinen Regeln entscheiden.
Und dafür ist es nie zu spät. Scheitern verliert seinen Schrecken! Mit dieser Erkenntnis ging ich angereichert nach Hause.
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