Ihr kennt mich als den Menschen, der die Zeitung “Nur gute Nachrichten” herausgeben möchte. Aber es ist gibt leider auch andere Nachrichten.
Ich möchte euch eine Beobachtung schildern, die vielleicht der eine oder andere Mensch in Norddeutschland auch bereits gemacht hat. In diesem Szenario gibt es vier beteiligte Gruppen: Die eine Gruppe sind Menschen auf dem Land, so wie ich, die feststellen, dass es jetzt im Frühling deutlich weniger Vogelstimmen zu hören gibt, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Die andere Gruppe sind Menschen, die in der Stadt leben, die das vielleicht noch gar nicht gemerkt haben. Das sind die beiden Beobachtergruppen.
Wo sind die Vögel?
Die Beteiligten sind die Gruppe der Vögel und die der Insekten. Nun ist es so, dass jede Tatsache immer eine positive und eine negative Seite aufweist. Mir liegt es, auf die positiven Seiten zu schauen, doch wenn ich mich in die Position der Vögel und Insekten versetze, ist dort nicht viel Positives aufzuzeigen. Den Insekten fehlt das Futter und den Vögeln als nächste Stufe in der Nahrungskette damit auch. In der Presse ist zu lesen, dass die Vogelpopulation in Norddeutschland um bis zu 80 % abgenommen hat. Die Gründe dafür kann man nachlesen*.
Die gute Nachricht für Menschen in Norddeutschland ist, dass die Windschutzscheiben bei schnelleren Autofahrten deutlich sauberer bleiben als noch vor ein paar Jahren.
Nun komme ich zu dem Grund, warum mir das so auffällt. Ich war letzte Woche am Chiemsee in Bayern und habe bei meinen Fahrten dort festgestellt, dass ich regelmässig zur Tankstelle fahren musste, um meine Frontscheibe zu reinigen. Bei näherem Hinhören in der Natur stellte ich mit Freude fest, wie viele Insekten in den Wiesen vor sich hinsummten und dass sich die Vögel mit ihren Konzerten zu überschlagen schienen. Das hat mich sehr gefreut und Erinnerungen aus vorangegangenen Jahrzehnten wachgerufen.
Ich stelle fest, dass die Tatsache, dass ich im Süden Deutschlands meine Scheibe reinigen muss, ist für mich eine leichte Aufgabe im Wissen um die wohltuende Vielfalt der fleißigen Insekten in den Wiesen und der zwitschernden Vögel in den Büschen und Bäumen.
* zum Beispiel: http://www.sueddeutsche.de/wissen/artenvielfalt-deutschland-sterben-die-voegel-weg-1.3490817
Hallo Peter, so sehe ich das auch. In unserer Gartenidylle erlebe ich die unterschiedlichsten Vogelgesänge.
Thomas
Hallo Peter,
das Foto erinnert mich an einen Kraftplatz in meiner Nähe, dem Höglwörther See. Nachdem du am Chiemsee warst, könnte dies die Fraueninsel sein. Egal, ja ich genieße diese noch vorhandenene Welt und Vielfalt sehr.
Lieber Peter,
Leider hat das Vogel- und Insekten-Sterben auch in Süddeutschland Einzug erhalten. Ich wohne grob gesagt zwischen Nürnberg, Ulm und Stuttgart. Auch hier vermisse ich einige Vogelarten und auch Insekten sehr. Es ist traurig.
Aber umso mehr freut es mich, wenn ich in den Garten meines Papas komme. Er versorgt die Vögel das ganze Jahr und es ist eine Wonne die gefiederten Freunde zu beobachten.
Just in dem Moment liege ich in meinem Garten, lausche den Vögelein, höre das zirpen der Grillen und lese “Das Leben gestalten mit den Big Five for Life”. Einfach wunderbar. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Artikel und Bücher von “euch”.
Herzlichst
Sandy
Hallo Peter,
ich wohne am Chiemsee und muss Dich leider enttäuschen. Wir haben die selben landwirtschaftlichen Monokulturen wie Restdeutschland. Bei uns werden die Wiesen 5 -6 mal im Jahr gemäht , sodaß nicht mal mehr der Löwenzahn eine Chance hat weil Landwirte die früher ihre Flächen mit 20 Kühen beweideten heute 40-50 Kühe halten..
Außerdem wird gebaut wie verrückt und somit Flächen versiegelt, wegen der günstigen Lage zwischen München und Salzburg und die Mieten immer noch günstiger sind als in diesen Städten. Wenn wir noch Insekten und Vögel haben liegt das an den Bergen weil da noch keine Künstdünger und Insektizide hinkommen.
Liebe Grüße
Leni