Coach vom Big Five for Life-Team von John Strelecky: Lieber Frank, welche Umstände haben dich zu den Big Five for Life gebracht?

Frank: Verschiedene Entwicklungen im Beruf ließen bei mir in den Wunsch aufkommen, mehr Leichtigkeit in mein Leben zu bringen. Der Weg dorthin führte mich über einen Volkshochschul- Infoabend und den Austausch mit der Dozentin hin zu verschiedenen Erfahrungen, die mein Leben ausgesprochen bereichert haben. Ich lernte Qi  Gong und machte 2008 eine Ausbildung zum Entspannungstrainer. Es dauerte noch bis 2011, bis ich herausfand, dass der Aufenthalt draußen in der Natur mit meinem Hund mir und meiner Gesundheit sehr gut tut. Zu dem Zeitpunkt verursachten die Entwicklungen beim vorherigen Arbeitgeber bei mir Krankheit und Depression. Ich konnte für mich neue Visionen und Perspektiven entwickeln. Ich erstellte eine Wunschliste wie ich mir meinen neuen Arbeitsplatz und meinen neuen Arbeitgeber vorstelle. Ich habe alles aufgeschrieben und das zwei Wochen lang jeden Morgen und jeden Abend rezitiert. Nach zwei Wochen bekam ich ein Angebot, das nahezu genau meinen Wünschen entsprach und seitdem bin ich auf diesem Arbeitsplatz tätig.

Von den Big Five for Life erfuhr ich über einen Xing-Kontakt zu Friederike Seiffert. Sie empfahl mir den Big Five for Life Stammtisch in Hamburg. Anfang 2012 nahm ich Peter Dunkhorsts Einladung zu dem Treffen an. Es hatten sich an diesem Abend so viele Gäste beim Stammtisch versammelt, dass Peter zwei verschiedene Gruppen bildete. In der einen befanden sich diejenigen, die sich schon mit ihren Big Five for Life beschäftigt hatten und die andere Gruppe von „Neulingen“ nahm Peter unter seine Fittiche und führte sie umfassend in das Thema ein.

Big Five for Life-Coach: Wie hat das auf dich gewirkt und wozu hat es dich angeregt?

Frank: Das hat mich sehr inspiriert und mich angespornt. Ich habe alle Bücher, die John Strelecky geschrieben hat, gelesen. Der Besuch der Stammtische hat mich angeregt, eigene Ideen, die ich im Hinterkopf hatte, weiter auszuarbeiten und sie niederzuschreiben. Die Anregung, meine Big Five for Life auf die Rückseite meiner Visitenkarte zu drucken, habe ich gern angenommen, da es für mich eine Freude ist, mich mit anderen darüber auszutauschen. Dabei kann ich auf Menschen stoßen, die für mich ein „Wer“ sein können.

Big Five for Life-Coach: Schön, dass ich sofort eine Visitenkarte von dir erhalten habe. Nun kann ich für die Leser deine Big Five for Life wortgetreu wiedergeben:

Das sind Frank’s Big Five for Life

  • B    Ein Buch über das Leben schreiben
  • L    Mein Leben in Achtsamkeit mit mir und allen lebenden Wesen gestalten
  • U    Meine Mitmenschen unterstützen, sich selbst zu finden
  • M   Ein Musikinstrument (Ukulele) spielen
  • E    Die Erde kennen lernen (Wandern in Nepal, den Pacific Crest Trail und den Apalachen…)

Mein Zweck der Existenz spannt sich wie ein Dach über meine Big Five for Life:

  • Mit Entspannung die Leichtigkeit in Ihr Leben bringen

Lieber Frank, du hattest deine Big Five for Life recht bald gefunden und ich treffe dich regelmäßig wieder auf unseren Stammtischen. Gibt es dafür einen Grund?

Frank: Ja, den gibt es. Das Zusammentreffen mit anderen Menschen, die auf der Suche nach ihren Herzenswünschen sind, vermittelt mir ein positives Gefühl während der Gespräche und ich nehme immer viele gute Emotionen mit nach Hause, die mich noch eine Weile begleiten.

Big Five for Life-Coach: Ich erinnere mich an einen Stammtisch, als du Bilder gezeigt und einen Bericht über ein bereits absolviertes Big Five for Life vorgetragen hast. Darüber würde ich gern noch etwas in diesem Interview von dir hören.

Frank: Du meinst meine Pilgertour in Spanien, nicht wahr?

Erfahrungen auf dem Jakobsweg

Big Five for Life-Coach: Genau. Wie kam es eigentlich dazu?

Frank: Ich lese sehr gern. Mir ist das Buch von Paolo Cuelho „Auf dem Jakobsweg“ in die Hände gefallen und ich war begeistert. Eine Dokumentation im Fernsehen, ein Vortrag an der Universität von einem Mann, der auf diesem Weg mit seinem Esel gelaufen ist und das Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg…“ haben meinen Entschluß abgerundet. Also habe ich mich aufgemacht und bin die Strecke von Leon bis nach Finis Terre gelaufen.

Außer dem Transfer hatte ich gar nichts geplant und kam nachts um 23 Uhr in Leon an. Die Herbergen, in denen ein Pilger zur Nacht Unterschlupf finden kann, schließen bereits um 22:00 Uhr. Ich beschloss, da ich kein Spanisch spreche, auf Englisch um Hilfe zu bitten. Bald traf ich einen spanische Dame, mit der ich mich entsprechend verständigen konnte, die sich meiner soweit annahm, dass sie mit mir zur Herberge ging und die Menschen dort überzeugte, dass ich doch noch einen Schlafplatz bekam. Wenn ich heute von ihr erzähle, nenne ich sie den ersten Engel, der mir auf meinem Jakobsweg begegnet ist.

Während der nächsten Wochen schloss ich viele wunderbare Bekanntschaften mit Menschen aus Schottland oder den USA, die ich auch heute noch dauerhaft pflege.

Den zweiten Engel auf meiner Tour traf ich auf dem Weg nach Finis Terre. Ich war um 18:00 Uhr abends in Santiago gestartet, durch die Nacht gelaufen, wobei ich Zeichen am Weg nicht wahrnahm und mir dadurch einen Umweg über circa 15 km eingehandelt hatte. Um 2:30 Uhr in der Nacht ruhte ich mich für kurze Zeit in meinem Zelt aus und war, als die Sonne wieder herauskam, wieder unterwegs. Mein Bein tat mir schon weh, und ich kam über die Berge nur langsam vorwärts. An dem Abend gegen 20:30 Uhr hatte ich mich total verausgabt. Bis zur nächsten Herberge waren es noch etwa 4-5 km und ich konnte einfach nicht mehr weiter. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel und bat um Hilfe. Etwa 10 Minuten später begegnete mir ein Taxi und der Fahrer sah mich und versprach, nachdem er seine Tour beendet hatte, zurückzukehren und mich mitzunehmen. Wie versprochen erschien er kurze Zeit später und fuhr mich unentgeltlich zur nächsten Herberge. Das war für mich meine zweite Engelshilfe.

Diese Reise und alle folgenden Ereignisse, die in Zusammenhang mit meinen Big Five for Life stehen, sagen mir, dass ich gerne noch einmal auf dem Jakobsweg laufen möchte. Vielleicht wähle ich dann eine andere Route, die ich in Achtsamkeit hauptsächlich für mich allein gehe. Mein Augenmerk lege ich dann darauf, alle Herausforderungen, die sich mir stellen, dankbar zu meistern.

Big Five for Life-Coach: Lieber Frank, vielen Dank für diese informative und emotionale Reiseschilderung. Magst du noch so etwas wie eine abschließende Bemerkung machen zu deinen Big Five for Life?

Frank: … Wenn du mich so fragst…  Ich würde sagen, ich habe das Gefühl, dass die bereits gesammelten Eindrücke und Erfahrungen, mein Zweck der Existenz und meine Big Five for Life wie ein Zahnrad ineinandergreifen und einander regelrecht ergänzen.

Big Five for Life-Coach: Ich danke dir für dieses Gespräch.