„Es begann damit, dass Thomas mir eine einfache Frage über ein Museum stellte…“

So beginnt in John Strelecky’s Buch „The Big Five for Life“ (dtv Verlag) die Geschichte über das Museum des Lebens und die Museumstage. Es geht darum, Bewußtsein dafür zu wecken, wie wir unsere Zeit verbringen. Dafür stell Dir einmal vor, dass es jemanden gibt, der Dich jeden Tag begleitet. Dein persönlicher Biograph. Dieser zeichnet jeden Deiner Momente auf, die dann alle am Ende Deines Lebens in Deinem ganz persönlichen Museum ausgestellt werden.

In einem der letzten Seminare hat eine Teilnehmerin eine interessante Frage in die Runde gegeben: In wie weit würdest Du Dein Verhalten ändern, wenn Dich tatsächlich jeden Tag Dein persönlicher Biograph begleiten würde? Für mich hat diese Frage sehr viel mit Achtsamkeit zu tun und tatsächlich habe ich einige Tage meiner letzten Woche einmal aus Sicht eines Biographen betrachtet.  Da kommen viele gute Szenen in mein Museum des Lebens: erfüllende Stunden in meinem Beruf, tiefe Gespräche mit Freunden, Zeit für mich.

Auch traurige Momente hat der Biograph aufgezeichnet – das ist die Lebenskurve mit all ihren Höhen und Tiefen, die einfach zum Leben dazugehören.

Was mich allerdings sehr nachdenklich gemacht hat, ist die Zeit, die für mich nicht mehr erinnerbar war, weil sie einfach vorbeirauschte. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass uns durchschnittlich 60.000 Gedanken pro Tag durch den Kopf gehen. Davon sind ungefähr 43.000 flüchtige, unbedeutende Gedanken, die wir jeden Tag denken, die keinen größeren Sinn haben, die uns müde machen und sich größtenteils auch wiederholen. Routinen, die wir jeden Tag haben und die es sich vielleicht auch einmal lohnt zu durchbrechen.

Gerade in der Vorweihnachtszeit, in der es für viele immer noch mal besonders hektisch wird, kann Entschleunigung und Gelassenheit sehr heilsam sein.

Wie wäre es, wenn Du Dir einfach morgens beim Aufstehen selbst ein Lächeln schenkst – erst einmal eins ganz für Dich allein. Und wenn es noch jemanden gibt, mit dem Du Deinen Morgen teilst, dann verschenk auch hier ein entspanntes Lächeln.

Beim Duschen geht es weiter, hör einmal ganz bewußt auf das Rauschen des fließenden Wassers. Sei auch mit Deinen Gedanken unter der Dusche und nicht schon bei all den Dingen, die heute erledigt werden wollen. Wasser steht für Emotionen, für ruhig fließen, auflösen und wieder zusammenfügen. Lass Dich einfach mal darauf ein, spüre jeden einzelnen Wassertropfen auf Deiner Haut. So kann schon eine solch simple Angelegenheit wie Duschen zum Genuß werden und der Tag beginnt viel entspannter.

Und wenn der Tag dann doch hektisch zu werden droht, dann ist auch im größten Stress immer Zeit für achtsames Atmen. Halte kurz inne, atme tief und bewusst ein und stell Dir dabei vor, wie Du frische Energie ein- und vor allem verbrauchte Energie wieder ausatmest. Ein paar tiefe Atemzüge reichen, um wieder innere Ruhe und Entspannung zu fühlen.

Du bist einzigartig und dieser Moment ist es auch – Genieß das einmal ganz bewusst und spüre die Kraft, die darin verborgen liegt.

Und vielleicht hast du auch Zeit und Lust, einmal in die Rolle Deines persönlichen Biographen zu schlüpfen, um das vergangene Jahr aus seiner Sicht Revue passieren zu lassen. Manchmal ist es auch entspannend, sich eine Stunde zurückzuziehen, um in Ruhe und ohne Zeitnot auf sein Leben zu schauen und dabei zu erkennen: Warum tue ich das, was ich tue? Was erfülle ich mir damit? Welche Herzenswünsche habe ich dieses Jahr gelebt und was ist vielleicht auch etwas zu kurz gekommen. Worauf möchte ich im kommenden Jahr meinen Fokus ausrichten?

Ich persönlich liebe diesen Jahresrückblick und habe für mich ein ganz persönliches Ritual entwickelt, um das vergangene Jahr abzuschließen und meine Wünsche für das kommende Jahr abzugeben. Und wie ist das bei Dir?

Ich wünsche Dir von Herzen eine wunderbare Weihnachtszeit mit vielen guten Museumstagsmomenten.

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