Das erste Buch, das ich schrieb, heißt „Das Café am Rande der Welt. Es ist die fiktive Geschichte eines Mannes, der in ein Café gelangt, das über Nacht geöffnet ist. Er stellt überrascht fest, dass drei Fragen auf der Speisekarte zu finden sind: • Warum bist du hier? • Fürchtest du den Tod? • Ist dein Leben erfüllt? Kurz nachdem das Buch herauskam, wurde ich gebeten, einen inspirierenden Vortrag zu halten, und ich entwickelte die folgenden zehn Tipps dafür. Auf Anregung von Menschen, die diese Rede gehört hatten, schrieb ich dann diesen Artikel dazu. Ich bin weder jetzt besserwisserisch, noch war ich es als ich die Rede schrieb, um Menschen Mut zu machen, ein Leben zu führen, das ich bereits führte. Ich weiß sehr wohl, dass ich einige besondere Dinge entdeckt habe, die mir halfen, das Leben auf eine andere Weise zu sehen. Es sind Dinge, von denen ich mir gewünscht hätte, dass ich sie früher im Leben entdeckt hätte. Dinge, über die ich oft nachdenke und die mir regelmäßig Antrieb geben und mir helfen, auf meiner Lebensreise meine Träume zu erreichen. Ich hoffe, dass, wenn ich diese Dinge mit dir teile, sie dir in irgendeine Weise helfen werden auf deiner Reise zu deinen Lebensträumen. Nach diesem Vorwort erläutere ich dir nun die zehn Tipps wie du das Leben deiner Träume leben kannst:

#1 Erkenne deinen Zweck der Existenz (ZDE) oder suche wenigstens danach

Die meisten Aufgabenlisten starten mit den alltäglichen Dingen des Lebens und man arbeitet sich hoch bis zu den wirklich wichtigen. Das solltest du aber nicht machen. Die wichtigen, grundlegenden, Dinge müssen am Anfang stehen. Denn alles andere baut darauf auf. Dein Zweck der Existenz (ZDE) ist genau das, was der Ausdruck besagt. Er ist der Grund, warum du existierst, der Grund warum du hier bist. Er ist die Antwort auf die Frage, die ich dir zu Beginn des Artikels gestellt habe. Warum bist du hier? Dein ZDE ist wie der persönliche Kompass für dein Leben. Solltest du nach New York City gehen und Rohstoffhändler werden? Denk an deinen ZDE. Warum bist du hier? Solltest du die Welt als ein Friedensaktivist bereisen? Denk an deinen ZDE. Warum bist du hier? Solltest du in einer Beziehung bleiben, an der du zweifelst? Denk an deinen ZDE. Warum bist du hier? Sich zusätzlich Stress aufzubürden durch zu viele Überlegungen bedeutet im täglichen Leben eine Menge Unruhe. Du musst dich weder vor dir selbst noch vor irgend jemand anderem rechtfertigen, warum du das tust was du tust. Du kennst die Antwort. Du triffst jemanden und er fragt dich: «Hallo, was machst du so?» Du antwortest: «Ich unterrichte Yoga» oder «Ich bin Versicherungsvertreter» oder «Ich bin Chiropraktiker». «Interessant», sagt er, «was hat dich zu dieser Tätigkeit gebracht?» «Nun ja, es hilft mir meinen Zweck der Exi-stenz zu erfüllen», antwortest du. Wow, das ist eine kraftvolle Aussage. Du machst das was du tust und es hilft dir, den Grund deines Hierseins zu erfüllen. Nichts ist einfacher oder kraftvoller als das. Erkenne deinen Zweck der Existenz (ZDE) oder suche wenigstens intensiv danach.

#2 Angst ist ein schreckliches Gefühl – lass dich nicht davon beherrschen

Irgendwann einmal erzählte mir jemand, dass er beschlossen hat, einmal etwas Neues zu versuchen. Er berichtete, dass er seit langer Zeit mit dem Thema Angst gekämpft habe, bis ihn eines Tages ein Freund fragte: «Was ist das Schlimmste, das realistisch gesehen passieren kann?» Ich denke, dass diese Bemerkung ein guter Denkanstoß ist. Wir sind oft wie gelähmt, wenn wir bemerken, dass etwas Drastisches passieren könnte. Aber Fakt ist, dass wir jede Entscheidung, die wir treffen oder Dinge, die wir tun, ändern können, wenn wir mit dem Resultat nicht zufrieden sind. Wir können fast immer zu dem zurückkehren, was wir vorher getan haben, bevor wir etwas Neues versucht haben. Überhaupt, wie wahrscheinlich ist es, dass das Schlimmste passieren wird? Die Möglichkeit ist sehr gering. Doch diese Wahrscheinlichkeit hält uns davon ab, die Dinge zu tun, die wir tun möchten. Ich möchte dir etwas Persönliches von mir berichten: Angst war ein Gefühl, mit dem ich in immer-währendem Kampf stand. Ich fürchtete Versagen, und ich fürchtete Erfolg. Das verursachte ein ziemlich interessantes Dilemma. Du versuchst erst gar nicht bestimmte Dinge zu tun, es sei denn, du bist dir sicher, dass du damit erfolgreich bist. Und Dinge, die du tust, beendest du kurz bevor sie wirklich erfolgreich sind. Wenn du zulässt, dass so etwas Kontrolle über dein Leben übernimmt, läufst du Gefahr, dass du die meisten Dinge nicht tust, die du gerne tun möchtest. Mein größter Aha-Moment, der mich in die Lage versetzte, Herr über meine Angst zu werden, kam eines Tages ganz unerwartet. Ich bemerkte plötzlich, dass es viele Dinge gab, die ich noch nicht getan hatte. Und so wie mir ging es vor mir tausenden anderer Menschen. Sicherlich war das, was ich noch nicht getan hatte, anderen Menschen schon gelungen und sie waren erfolgreich damit. Na super, dachte ich. Wenn die es können, kann ich es auch. Im Jahr 2002 reisten meine Frau und ich mit dem Rucksack rund um die Welt. Wir haben rund 120.000 Kilometer zurückgelegt, was in etwa dem dreifachen Erdumfang entspricht. Wir nutzten unterschiedlichste Verkehrsmittel wie Bus, Zug, Pferd, Flugzeug, Auto, Elefant, Fahrrad, Roller, Pick-up, Kamel und viele mehr, inklusive unserer Füße. Seit 1997 war das etwas, was ich tun wollte. Wenn du keine Ahnung von Reisevorbereitungen für so eine Unternehmung hast, scheint das eine ganz schön nervtötende Aufgabe zu sein. Wie werde ich Übernachtungs-möglichkeiten in anderen Ländern finden? Was passiert, wenn ich mit niemandem kommunizieren kann, weil ich die Landessprache nicht beherrsche? Was soll ich tun, wenn ich krank werde oder wenn ich ausgeraubt werde? Wie kann ich sicher sein, dass es keinen Flugzeugabsturz gibt? In der Vergangenheit haben diese und tausende anderer Über-legungen, was alles auf mich zukommen könnte, mich immer wieder davon abgehalten, die Dinge in Angriff zu nehmen. In der Realität jedoch haben zehntausende anderer Menschen bereits die Welt bereist. Diese Menschen unterschieden sich nicht von mir und sie hatten es geschafft. Also dachte ich mir, wenn sie es schaffen, kann ich es auch. Tatsächlich ist es so, dass alles was du in deinem Leben tun möchtest, irgendjemand irgendwann in der Geschichte irgendwo auf der Welt schon getan hat und damit bewies, dass es möglich ist. Also schaffst du es auch. Lass nicht zu, dass die Angst dein Leben beherrscht.

#3 Entweder wir leben als ein Abklatsch in bedeutungsloser Existenz oder wir verleihen unserem Leben einen Sinn

Bist du jemals in einer sternenklaren Nacht an einem Ort gewesen, wo du ein Firmament voller Sterne sehen konntest? Du warst an einem Ort, der wundervoll und dunkel war, ohne dass Licht deinen Ausblick gestört hat. Was glaubst du, wie viele Sterne kannst du mit deinem bloßen Auge am gesamten Himmel sehen? Ich hätte gewettet, dass es eine Million sind. Der Himmel schien überfrachtet mit Sternen. Gut, tatsächlich beträgt die Anzahl der Sterne, die du in einer total klaren Nacht ohne störendes Licht draußen wahrnimmst, weniger als 3000. Um diese Zahl ins Verhältnis zusetzen sei bemerkt, dass es allein in unserer Galaxis 100 Milliarden Sterne gibt. Unser Stern, also unsere Sonne, hat neun Planeten und 54 Monde, die die Planeten umkreisen. Nimmt man unsere Sonne als Berechnungsgrundlage heißt das, dass es 6,3 Trillionen Sterne, Planeten und Monde gibt, die durch unsere Galaxis fliegen. Was du in einer ausgesprochen klaren Nacht siehst, sind nur 0,00000005% von allem, was in der Galaxis existiert. Und das ist nur unsere Galaxis. Weißt du, wie viele es davon noch gibt? Wissenschaftler schätzen, dass es etwa 100 Milliarden sind. Betrachtet man uns auf unserem Planeten, der einer von 6,3 Trillionen ist und multipliziert das mit 100 Milliarden anderen Himmelskörpern, kann man sich ganz schön klein vorkommen, wenn man zusätzlich bedenkt, dass man einer von mehr als 7 Milliarden Menschen ist, die auf diesem Planeten leben. Aus dieser Perspektive betrachtet fragen wir uns, wie wichtig unser eigenes Leben ist, verglichen mit dem ganzen Universum. Es wird schnell klar, dass wir verglichen mit allem nur ein bedeutungsloses Staubkorn sind. Sicherlich sind wir alle Staubkörner des großen Ganzen. Doch stell dir vor, dass wir nicht bedeutungslos sind. Nimm an, dass wir aus einem bestimmten Grund hier sind. Dass es einen Sinn hat, warum wir gerade jetzt und heute existieren, der größer ist, als gezeugt zu werden und neun Monate später als das kleine Du oder Ich geboren zu werden. Ich denke, es gibt einen Grund. Ich glaube, jeder hat einen speziellen Zweck der Existenz (ZDE), wie ich ihn später nenne. Mein Vorschlag ist, ihn zu finden und ihn zu erfüllen. Ich wurde von Leuten gefragt: «Was ist, wenn ich denke, dass ich einen ZDE habe, ich mein Leben lebe wie ich es gerade tue, und ich wirklich nur ein bedeutungsloses Staubkorn bin?» Meine Antwort darauf ist immer dieselbe: Wenn wir herausfinden, was unserer Meinung nach unser echter Lebenszweck, unser ZDE, ist und wir ihn mit unserem Leben erfüllen, dann haben wir ihn als Wert, der uns leitet, und wir geben unserem Leben Sinn. Was einen Sinn hat, kann nicht länger sinnlos sein.

#4 Verstehen, dass etwas uns erfüllt, weil wir uns entscheiden, dass es erfüllend ist, nicht weil jemand anderes uns sagt, dass es so ist.

1997 schloss ich die Northwestern University Kellogg Graduate School of Management ab. Sie war Platz eins der Business Schools und ist das heute auch noch. Diese Ausbildungsstätte war bekannt für Marketing, und das war mir sehr wichtig. Als ich Kellogg verließ, half ich fünf Jahre lang Firmen dabei herauszufinden, wie es möglich ist, mehr Geld zu verdienen, indem man das Verkaufen der Produkte und Dienstleistungen verbessert. Warum erzähle ich dies? Ist das eine peinliche Art des Sich-selbst-Verkaufens? Nein, tatsächlich nutze ich diese «peinliche» Eigenwerbung für mein Buch. Ich habe meine Erfahrung, aufgrund derer ich die folgende Feststellung treffe: Es gibt dort draußen eine Menge Leute, die versuchen dich dazu zu bringen, bestimmte Sachen zu kaufen, und sie würden dir alles Mögliche erzählen, damit du es tust. Weißt du, wie viel Geld in den Vereinigten Staaten letztes Jahr für Werbung ausgegeben wurde? Die Antwort lautet: unglaubliche 154 Milliarden Dollar. Du hast dich nicht verlesen, es sind 154 Milliarden Dollar. Das Ziel dieser Ausgaben ist es, dich und mich dazu zu kriegen, Dinge zu kaufen. Die Werbeleute werden immer raffinierter mit ihren Methoden. Wenn du es noch nicht gelesen hast, schau, ob du die September Ausgabe 2003 des Forbes Magazins noch finden kannst. Behalte im Kopf, dass es Forbes ist. Ein renommiertes Magazin, das sich an Top Geschäftsleute richtet. Der Leitartikel ist extra auf dem Cover hervorgehoben: «Auf der Suche nach dem Kauf Button». Der Artikel erklärt, wie Marketingspezialisten die Methode der Messung der Gehirnströme nutzen, die ursprünglich für medizinische Zwecke erfunden wurde, um Werbung zu entwickeln, die noch verführerischer für den Kunden ist. Sie haben zum Beispiel herausgefunden, dass das Gedächtnis für Emotionen ein signifikanter Faktor dafür ist, ob der Kunde einer Marke und einem Produkt treubleibt oder nicht. So beobachteten sie die Gehirnströme von Testpersonen, denen Werbeclips gezeigt wurden, um festzustellen, ob bestimmte Werbebotschaften Reaktionen im Gefühls- oder im Gedächtniszentrum auslösten. Auf diese Weise konnten sie darauf schließen, wie Werbung bezogen auf Markentreue ein bestimmtes Produkt unterstützt. Unter den Firmen, die diese Techniken nutzen, sind unter anderem General Motors, Ford in Europa und eine, bei der ich es besonders interessant finde: Camelot, die staatliche Lotterie in England. Kann man sich das vorstellen? Jemand geht die Straße hinunter, sieht ein Reklameschild und hat plötzlich diesen dringenden, fast unerklärlichen Drang, ein Lotterielos zu kaufen. Sind wir schon an diesem Punkt? Nein, das glaube ich nicht. Wird es soweit kommen? Ich weiß es nicht. Tatsache ist, dass Marketing-spezialisten es mit ihren Marketingtechniken immer schwieriger für uns machen, uns durch diesen Werbedschungel zu bewegen und uns unseren eigenen Standpunkt zu bewahren. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir zu Hause bleiben und nichts mehr kaufen sollen. Dass wir alle in einer Art von abgeschlossenem Schuhkarton leben sollen. Es kann tatsächlich ein faszinierender Teil des Lebens sein, Dinge käuflich zu erwerben. Die Herausforderung ist, einen Sinn zu finden, nicht weil es uns andere weismachen, sondern weil wir entscheiden, dass es für uns persönlich erfüllend ist. Kommt die Liebeserklärung wirklich in Form von Diamantohrringen daher, die ausdrücken: «Ich liebe dich und werde dich heiraten?» Kommen Selbstwertgefühl und Selbstbestätigung wirklich durch den Besitz eines bestimmten Autos zustande? Ich persönlich denke, das ist weder in dem einem noch im anderen Fall so. Doch hört hier genauso wenig auf mich wie auf die Werbung. Ihr entscheidet selbst. Verstehe, dass etwas erfüllend ist, weil wir beschlossen haben, dass es erfüllend ist, nicht weil jemand anders es von uns erwartet.

#5 Sei dankbar und nutze die Vorteile, die dir das Leben in diesem Land bietet

Uns sind erstaunliche Möglichkeiten in die Hände gegeben, allein dadurch, dass wir in diesem Land leben. Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch alles, was ich getan habe, um diese Möglichkeiten zu haben, war, zufällig das Licht der Welt hier zu erblicken. Weißt du, was ein Durchschnittsabsolvent der Universität in Myanmar (vormals Burma) nach seinem Abschluss verdient? Es sind 10.000 Kat im Monat. Das entspricht etwa 12 US$. Wie ist es mit einem Hochschulabsolventen in China? Was glaubt ihr, was er im Monat verdient? Es sind 1500 Yuen. Das macht keine
200 US$. Einkommen in dieser Höhe sind genug für Menschen in diesen Ländern, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese Leute aber niemals in der Lage sein zu reisen und die Welt zu sehen. Sie haben einfach nicht die Mittel. Aber wir können das. Wir haben den Vorteil einer starken Währung verglichen mit der Mehrzahl der Länder auf dieser Welt. In Südafrika lebt fast zwei Drittel der Bevölkerung in Armut. Die Menschen, die in Townships leben, hausen in Bruchbuden, die nicht einmal die Grundbedürfnisse wie fließendes Wasser oder Heizung decken. Wisst ihr warum? Diese Leute werden in eine Gesellschaft hineingeboren, in der die Farbe ihrer Haut bestimmt, welche Freiheiten sie haben. Südafrika ist nun eine Demokratie, und das bereits seit vielen Jahren. Die Situation dort verbessert sich von Tag zu Tag. Doch du kannst nicht einfach auf einen Knopf drücken, und plötzlich haben 30 Millionen Menschen Schulbildung, eine Ausbildung und Arbeitserfahrung, um ein angemessenes Leben zu führen. Selbst wenn sie es könnten, gibt es keine entsprechende Wirtschaft, die eine Masse von ausgebildeten Arbeitskräften dieses Umfangs beschäftigen könnte. Aber wir haben diese Möglichkeiten schon. In diesem Land gibt es Möglichkeiten der Ausbildung, und wir können angemessen bezahlte Jobs bekommen Wir glauben, dass Arbeitslosigkeit besorgnis-erregend ist, wenn die 6 %-Marke erreicht wird. In Südafrika liegt sie stellenweise bei über 40 %. In unserem Staat haben wir faire Möglichkeiten. Wenn du die Grenzen überquerst und in andere Länder fährst, wirst du Dinge sehen, die dir die Vereinigten Staaten als Paradies erscheinen lassen. Wir haben Freiheit. Wir können sagen, was wir kaufen möchten, wer wir sein wollen. Wir reisen, wohin wir wollen, und das hauptsächlich deshalb, weil wir das Licht der Welt an diesem geographischen Platz erblickt haben. Wir sollten das alles nicht als selbstverständlich ansehen. Wir sollten stattdessen dankbar sein für diese Möglichkeiten und die Vorzüge nutzen, die uns das Leben in diesem Land bietet.

#6 Schau auf das kleine Bild, aber mit einem weiten Blickwinkel

Die Menschen sagen oft: «Betrachte das große Ganze». Ich sage: «Schau auf einen kleinen Ausschnitt aus dem Blickwinkel deiner wahren Intentionen». Weißt du, wie das Leben sich entwickelt? Deine Lebensspanne erstreckt sich durchschnittlich über 30.300 Tage. Manchmal ist es weniger, hoffentlich ist es mehr, doch normalerweise sind es durchschnittlich 30.300 Tage. Um sicher zu gehen, dass wir ein Leben führen, das uns Freude macht, sollten wir jeden Tag etwas tun was wir lieben. Ich bin sicher, das klingt ganz einfach für dich. Ich brauchte Jahrzehnte, um das herauszufinden. Jeden Tag etwas zu tun, was dir wirklich Freude macht, ist ein Beispiel für diesen kleinen Ausschnitt. Behalte dabei deine wahren Intentionen im Blick. Was ist dein Zweck der Existenz? Was ist es, was du im Leben tun möchtest? Warum bist du hier? Hier ist ein Beispiel für einen kleinen Ausschnitt und deine wahren Intentionen. Gehst du pro Tag mindestens 20 Minuten irgendeiner Art von Arbeit nach? Gehst du zur Arbeit oder arbeitest du von zu Hause? Oder wie ist das? Wachst du morgens auf und machst 20 Minuten Stretching? Eine andere Frage. Was ist wichtiger für dich, Gesundheit oder Geld? Würdest du jederzeit die Fähigkeit ein Stockwerk Treppen zu laufen gegen Geld eintauschen? Würdest du jederzeit die Möglichkeit, eine Fahrradtour am Strand entlang zu machen, einen Enkel auf den Arm zunehmen, Sport zu treiben oder fischen zu gehen gegen Geld eintauschen? Betrachte also mit Bedacht, wie du deine Zeit jeden Tag verbringst. Die Entscheidung, 20 Minuten eher zur Arbeit zu gehen oder dort 20 Minuten länger zubleiben, anstatt 20 Minuten am Tag mit Stretching zu verbringen, ist vielleicht nicht die beste Entscheidung mit deiner Zeit und deinen Möglichkeiten umzugehen. Mehrere Jahre lang war ich ein absolutes Aushängeschild für ein derartiges Verhalten. Ich mag die besten Absichten gehabt haben. Doch wenn der Wecker klingelte, drückte ich dreimal die Schlummer-Taste, um mich dann endlich aus dem Bett zu wälzen. Dann war gerade noch genug Zeit zum Duschen, Rasieren, mich anzuziehen und mich auf den Weg zu machen. Ich hatte die Zeit genau getimt. Wenn ich 28 Minuten bevor ich losfuhr aufstand, schaffte ich alles gut. Tagsüber arbeitete ich die meiste Zeit für meine Kunden, abends besorgte ich mir ein schnelles Essen, kam spät zu Hause oder im Hotelzimmer an und war so müde, dass ich mich gleich ins Bett legen musste. Tatsache ist, dass Menschen durchschnittlich alle drei Jahre ihre Jobs wechseln. Unsere Körper hingegen haben wir unser ganzes Leben lang. Was verdient unsere Aufmerksamkeit 20 Minuten am Tag eher? Hier geht es nicht nur um Sporttreiben. Zeit, die wir mit unserem Ehepartner verbringen, mit unseren Freunden, mit Bekannten, Kindern, Enkeln oder selbst mitvollkommen unbekannten Menschen mag Freude in unser Leben bringen. Wir haben in unserer Gesellschaft die Neigung, die Zeit mit allen möglichen Dingen zu verbringen. Die Zeit, die wir mit den Menschen verbringen, die uns am meisten bedeuten, ist oft die, in der wir erschöpft und müde sind und kaum noch die Energie haben, Hallo zu sagen. So verhältst du dich den Menschen gegenüber, die dir das Meiste bedeuten, wie ein Fremder – genauso wie du es dir selbst gegenüber tust. Schau auf den kleinen Ausschnittaus dem Blickwinkel deiner wahren Intentionen.

#7 Mach Nah-Lebenserfahrungen

Im Alter von 28 Jahren begann ich, Nah-Lebenserfahrungen zu machen. Habt ihr jemals von dem Begriff Nah-Toderfahrungen gehört? Oft haben Menschen, die gerade knapp einen Herzanfall überlebt oder fast von einem Autoüberfahren worden wären, eine Nah-Toderfahrung. Man nimmt es als einen beeindruckenden Moment der Klarheit wahr, darüber, was Leben ist und dass man öfter daran denken sollte, welche Lebenszeit einem noch bleibt, bevor alles vorüber ist. Nun, als ich 28 Jahre alt war, begann ich damit, Nah-Lebenserfahrungen zu sammeln, ohne erst in die Notaufnahme eingewiesen zu werden. Nah-Lebenserfahrungen (NLE) sind Zeiten, in denen du genau das tust, was du möchtest. Du genießt das Leben, erlebst genau die Abenteuer, die du im Leben haben möchtest, und genau deswegen fühlst du dich erfüllt mit Lebensglück. NLE kann etwas so Einfaches sein, wie einen nahestehenden Menschen zu umarmen oder ein schwieriges Ziel zu erreichen, das du dir selbst gesetzt hast. Sie entstehen, wenn du deinen Zweck der Existenz erfüllst. Wenn du NLE hast, bist du absolut und vollkommen glücklich. Das ist das wunderbarste Gefühl auf der Welt. Entdecke solche Momente für dich und finde heraus, wie du jeden Tag mehr davon in deinem Leben bekommen kannst. Erlebe so viele von ihnen, dass du zu dem Punkt kommst, wo du darauf bestehst, dein Leben damit auszufüllen und auf diese Weise deinen Zweck der Existenz lebst. Mach diese Erfahrungen so bald wie möglich, denn die fantastische Wirkung dieser Erlebnisse, speziell dieser Nah-Lebenserfahrungen ist, je früher du sie machst, desto länger kannst du davon profitieren. Wenn du sie mit 20, 35 oder 50 Jahren entdeckst, profitierst du davon eine wesentlich längere Zeit und in wesentlich mehr Situationen, als wenn du erst mit 65 Jahren damit anfängst. Was noch viel besser ist: Die Erlebnisse bauen aufeinander auf. Wenn du die ersten Erfahrungen erst einmalgemacht hast, entwickelt sich ein fantastischer Pool von Erfahrungen, wo eins auf dem an-deren aufbaut. Tu genau das, was du tun möchtest. Suche Nah-Lebenserfahrungen.

#8 Wähle deinen eigenen Maßstab für Erfolg

Wenn du dich eine Zeit lang im Ausland aufgehalten hast und dann zurückkommst, fällt dir auf, wie stark in unserer Kultur Erfolg mit Geld gleichgesetzt wird. Wie viel verdienst du? Welchen Wagen fährst du? Wie groß ist dein Haus? All dies sind Erfolge, die von Geld abhängen. Wenn wir das zu unserem Glücks-Gradmesser machen, ist das in Ordnung, solange wir sicher sind, dass WIR es uns so ausgesucht haben. Wenn wir unsere eigenen Maßstäbe festlegen, sollten wir dabei überlegen, dass es nicht nur um Geld geht. Die Zeitspanne, die wir am Tag damit verbringen, das, was uns Freude macht zu tun, ist unsere Erfüllung. Hier empfinden wir, wie glücklich wir sind, wie viel Liebe wir in unserem Leben haben und vieles mehr. Dies sind auch wichtige Gradmesser für den Erfolg in unserem Leben. Eine genaue Einschätzung dieser gewählten Kriterien wird die Triebkraft für unser Handelns sein. Wähle deinen eigenen Maßstab für Erfolg.

#9 Handele so, als wenn dein Leben von deinen Entscheidungen abhängt, denn es ist so

Warst du jemals in eine Diskussion verwickelt, was zu tun ist und jemand sagte: «Was würdest du tun, wenn dein Leben davon abhängt?» Das bringt die Dinge tatsächlich in einen anderen Kontext. Jetzt kommt der Moment der Entscheidung. Mein Leben hängt davon ab!!! Tatsächlich ist es so, dass von allen Entscheidungen, die wir treffen, unser Leben abhängt. Alles, was wir tun und erfahren in unserem Leben, hängt von unseren täglichen Entscheidungen ab. Hast du jemals den Ausdruckgehört: „The Big Five (die Großen Fünf)?“ Er bezeichnet etwas, das du immer hörst, wenn du auf Safari in Afrika bist. Er steht für Nashorn, Elefant, Büffel, Leopard und Löwe. Die Leute fragen: «Hast du die Big Five gesehen? Wie viele von ihnen hast du gesehen? Wo waren die Big Five?…» Ich denke, dieser Ausdruck sollte Einzug in unser Leben halten. Die Big Five for Life werden die fünf Dinge im Leben sein, die du unbedingt tun, sehen oder erleben möchtest, so dass du auf deinem Sterbebett zurückblicken und sagen kannst: «Ja, ich habe meine Big Five for Life gelebt.» Wäre das nicht ein großartiger Beginn für eine Unterhaltung? «Hallo, ich bin John und wer bist du…?» «Schön, dich zu treffen. Was ist auf deiner Big Five for Life-Liste und wie kann ich dir helfen, sie zu erfüllen?» Es kann, muss aber nicht sein, dass die Punkte auf deiner Big Five for Life-Liste nur einmalige Erlebnisse sind. Bei mir zum Beispiel ist ein Punkt auf meiner Liste, eine lebenslange liebende Beziehung zu meiner Frau zu haben. Das ist etwas mit einem nicht definierten Enddatum. Solange ich lebe, steht das auf meiner Liste. Dieser Ansatz hilft so phantastisch, weil wir sonst oft vergessen, dass unser Leben von unseren Entscheidungen abhängt. Wir fallen in alte Muster zurück, und bald gibt es da wieder all diese Gründe, warum wir nicht die Dinge tun, die wir möchten. Ein Werbeetat von ca. 154 Milliarden Dollar pro Jahr in den USA ist für unsere freien Entscheidungen ebenfalls nicht gerade hilfreich. Da sind all die Firmen und Menschen, die uns überzeugen wollen oder die uns erzählen wollen, wie wir unser Leben leben sollen. Haben wir unsere Big Five for Life gefunden, liegt unser Fokus auf der Möglichkeit, das Leben unserer Träume zu leben. Uns unsere Träume zu erfüllen, hängt von unseren täglichen Entscheidungen ab. Wir müssen uns ihrer bewusst sein und sicherstellen, dass WIR entscheiden was wir tun. Eindrucksvoll wird das in dem Kontext, wenn wir daran denken, dass das Leben eine Anhäufung von 30.300 Tagen ist. Wenn diese Zeitspanne um ist, haben wir keine Möglichkeit mehr, unsere Big Five for Life zu erfüllen. Triff deine täglichen Entscheidungen so, als ob dein Leben davon abhinge, denn es ist so.

#10 Wähle Tätigkeiten, die dich begeistern, und deine Leidenschaft wird immer dabei sein

Hier kommt eine erschreckende Statistik. Mich hat sie geschockt. In einer durchschnittlichen Woche zwischen Montag und Freitag verbringt eine Durchschnittsperson über 70% ihrer wachen Zeit damit, zur Arbeit zu fahren, zu arbeiten oder mit Tätigkeiten zu Hause, die mit der Arbeit zusammenhängen. Nahezu drei Viertel unserer Wachzeit verbringen wir im Laufe unseres Lebens mit arbeitsrelevanten Tätigkeiten. Über diese Tatsache sollten wir uns im Klaren sein, wenn wir uns überlegen, welchen Beruf wir ausüben. «Ich habe mich entschieden, mein halbes Leben dem Streben nach dem, was immer auch dieser Job für mich bedeutet, aufzuwenden.» Wenn du 70 % deiner wachen Lebenszeit in jeder Woche für deine Arbeit aufwendest, wäre es doch toll, dir eine Beschäftigung zu suchen, für die du Leidenschaft empfindest. Ich weiß, das ist eine Herausforderung. Wir leben in dieser faszinierenden Welt, in der Erfahrung mehr geschätzt wird als Begabung, ausgeprägte Intelligenz, persönlicher Antrieb und vieles mehr. Der Job, den sich jemand aus-sucht, nachdem er das Studium beendet hat, wird in erster Linie nach der Höhe der Bezahlung gewählt. Danach entscheidet, wie er die Tilgung der aufgenommenen Darlehen finanziert und den Bierkonsum in der Freizeit begleicht. Das wird zum Wegweiser für die Karriere. Das habe ich durch intensive Recherche herausgefunden. Wie auch immer du darüber denkst; wenn es irgendetwas in deinem Leben gibt, das du schon immer tun wolltest, obwohl es dir bisher dabei an Erfahrung mangelte, pack es an. Denn jeder Tag, an dem du es nicht tust, ist ein Tag weniger, an dem du Erfahrungen sammeln kannst. Du solltest am besten gleich beginnen. Wähle Tätigkeiten, die dich begeistern, und deine Leidenschaft wird immer dabei sein. Leute, die etwas davon verstehen sagen, dass ein guter Autor den Lesern mehr geben soll als sie erwarten und dass er so gut ist, dass sie unbedingt mehr wollen, sogar mehr als sie begehren.
Hierkommt nun mein Bonus:

#11 Lass nicht andere entscheiden, was du erreichen kannst und was nicht

Wenn es nicht schon passiert ist, so bezweifle ich nicht, dass du zu irgendeinem Zeitpunkt deines Lebens von jemandem gesagt bekommst, dass du etwas nicht schaffen kannst, von dem du glaubst, dass du es schaffen kannst. Deine ehrlichen Absichten werden auf diese Weise der Lächerlichkeit preisgegeben. Niemand außer dir weiß, was du wirklich vollbringen kannst. Du selbst kannst entscheiden, dass eine bestimmte Anstrengung für dich zu groß ist oder dass es der falsche Berg ist, den du besteigen möchtest. Doch lass dir niemals von jemand anders erzählen, dass du die Besteigung nicht schaffen kannst. Es gibt eine Vielzahl von Männern und Frauen, die das zum x-ten Mal bewiesen haben. Orville und Wilbur Wright bewiesen, dass Menschen fliegen können. Sandra Day O`Connor wurde die erste Richterin am Supreme Court in der Geschichte der vereinigten Staaten. Neil Armstrong betrat den Mond. Der Mensch, der diesen Beweis für mich am deutlichsten antrat, war Mahatma Gandhi. Mit seiner friedfertigen Art nahm er es mit einem der machtvollsten Imperien der Welt auf. Was meinst du, wie wären wohl die Wettquoten für ihn ausgefallen? Ich glaube, nur wenige hätten auf Gandhis Sieg gewettet. Aber er wollte sich von niemand einreden lassen, dass er es nicht schaffen könnte und tatsächlich: Er gewann. Der Mut und die Überzeugungskraft eines einzelnen Menschen war der Katalysator dafür, dass Englands Herrschaft über Indien zu Ende ging. Wahrscheinlich bezeichnete sie auch den Niedergang des Kolonialzeitalters Englands. Er befreite eine ganze Nation und tat das ohne Gewalt. Nun, ich weiß nicht, was für Aufgaben ihr für euer Leben noch auf Lager habt. Doch Gandhi ließ nicht andere entscheiden, was er vollbringen kann und was nicht. Und ich tue das auch nicht. Gegen Ende meines Buches «Das Café am Rande der Welt» erklärt Mike, der Besitzer des Cafés: «Das Leben ist wie eine große Geschichte, nur bemerken einige Leute nicht, dass sie der Autor sind und dass sie schreiben können, was immer sie möchten.»

Aus tiefstem Herzen wünsche ich dir Erfolg beim Niederschreiben der Geschichte deines Lebens und beim Ausleben von dem, was du dir wünschst, beim Leben deiner Träume.

John Strelecky

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