Kannst Du davon leben?

Eine Frage, die mir zu meinem Buchprojekt gestellt wurde. Sie lenkte den Blick auf das gesellschaftliche Wertesystem, auf das Sichern meiner Existenz, doch vor allem auf meinen Selbstwert.

Was will ich damit erreichen?

Allem voran machte es mir Spaß, als Co-Autorin dabei zu sein, mein Gewordensein, angestoßen durch John Streleckys „Das Café am Rande der Welt“ (dtv Verlag),  in die Welt zu tragen.

Viele sind auf der Suche

Mittlerweile war sogar Bestsellerstatus erreicht. Wow!  Also, gab es ganz viele Menschen, die Impulse für ihr, sich aufmachen, für ihr mögliches Springen in ihr Leben suchen, die nicht mehr nur funktionieren möchten.

Das Gefühl sich frei bewegen zu können

Durch die Geldfrage kam plötzlich alles ins Wanken, mein erster Impuls war, nichts wert zu sein. Ich begann einzuknicken und wollte am liebsten davon laufen.

Alter Widerstand

Mein alter Glaubenssatz ploppte auf, nämlich nicht gut genug zu sein. Oh Mann, wie ich es hasse, wenn dieses Gefühl der Wertlosigkeit hochkommt, wenn ich mich schlecht fühle und am liebsten in ein Erdloch verkriechen möchte.

Ego und Seele

Mein Ich war geschmeichelt über den Zuspruch im Außen und  meine Seele wurde weich. Es fühlte sich so gut an mich zu zeigen wie ich bin, echt und authentisch zu sein, auch wenn ich Angst hatte vor der Wertung im Außen.

Die Angst vor der Abkehr

Ich hatte was zu sagen und plötzlich hatte ich Angst zu versagen. Wer will das lesen? Wen interessiert das? Wer hat da was davon? Die Geldfrage stellte ich mir anfangs gar nicht. Doch jetzt war sie im Raum und direkt an mich gerichtet.

Kennst Du den Spruch?

„Kannste was, dann biste was, dann haste was!“

Als Babyboomer bin ich mit diesen Worten aufgewachsen. Es zählte nur, was man mit dem Gelernten erreichen und vor allem verdienen kann. Nach dem Motto, wenn Du etwas Brauchbares gelernt hast und Dich anstrengst, dann kannst Du auch etwas erreichen. Freude,  Spaß und wohl fühlen zählten nicht. Und das ist bei vielen heute noch so!

Wer Geld hat, hat die Macht!

Ein Satz, der mich vor allem ohnmächtig machte, denn ich fühlte mich lange Zeit als Nichtsnutz, nichts auf die Reihe zu bringen und sich nicht ausreichend versorgen zu können.

Verdienen oder verdienen

Wenn Du genügend Geld verdienst, dann erhältst Du zurecht Applaus und Anerkennung war die Devise. Dann bist Du glücklich. Und das habe ich lange Zeit geglaubt.

Jeder möchte profitieren!

Wir leben in einem System, wo alles was wir anbieten und nach außen geben seinen Preis hat. Und jeder möchte vom Kuchen ein Stück abhaben oder wenigstens abbeißen, keine Frage.

Nicht am Rand der Gesellschaft sein

Niemand will am Rand stehen und zuschauen, wie die anderen ihr Leben genießen, sondern im Leben stehen und mitmischen. Und damit sind vorrangig die Rechnungen am Ende des Monats zu bezahlen. Und das gelingt für Viele nur mit einem „anerkannten“ Beruf.

Geld verdienen als oberste Priorität

Bis ca. 50.000 Euro Jahreseinkommen, hat man festgestellt, steht das Geldverdienen im Vordergrund, um die wichtigen grundlegenden Bedürfnisse und Ansprüche zu ermöglichen. Und alles darüber, also die Taschen voller Geld sind, sichern den Platz eines vollwertigen Mitglieds und „reinzupassen“.  Eine Lachnummer!

Interessant, dass ab ca. 50.000 Euro Jahreseinkommen und aufwärts, wo so viel mehr möglich ist, das Glück nicht proportional zum Verdienst wächst.

Mangeldenken oder Fülle

Ich habe die Wahl zu entscheiden dazuzugehören oder nicht, wenn ich meine Arbeit leiste.

Deine Hingabe macht erfolgreich

Wie mit Schokoladensoße überschüttet, von der man gar nicht genug kriegen und wegschlecken kann, füllst Du Dich und damit andere auf. Nur Du, Dein Lifestyle und Deine Energie sind für andere anziehend, nicht Dein Job und die Höhe Deines Bankkontos.

Vergeude weniger Zeit – vergeude mehr Dopamin

Ich habe sehr sehr lange mein Leben im Sinne einer work-life-balance gelebt. Die Arbeit abgekoppelt von meiner Freizeit und Freiheit. Meist blieb nicht viel für mich übrig, denn die Pflichterfüllung stand im Vordergrund. Es musste! getan werden, auch wenn ich innerlich rebellierte, mich andererseits  dennoch  angepasst verhielt.

Spät, aber ich habe mich aufgemacht

Für mich gibt es keine abgespaltene Work-Life-Balance mehr, sondern nur noch eine Life-Balance. Mein Leben ist zu kurz und mein Heute, mein Moment sind zu kostbar, um mich dem zu beugen, was von anderen als vermeintlich gute Arbeit gewertet wird.  Und das nimmt mir immensen Druck zu entsprechen.

Die Schildkröte macht es vor

Im „Das Café am Rande der Welt“ so treffend beschrieben, würde sie nie auf die Idee kommen, sich gegen die Wellen zu stemmen.

Und so halte ich es immer öfter. Und wenn wieder das-macht-man-doch-so-Gefühl aufkommt, dann halte ich inne, atme und frage mich, ob es sich wirklich so anfühlt, wie ich es möchte.

Und dann entscheide ich eben neu, egal ob mir das erstmal „Kohle“ bringt oder nicht.

www.monika-breitinger.de