Vor 2.000 Jahren hat der römische Dichter Quintus Horatius Flaccus diese Weisheit veröffentlicht. Und ich möchte noch etwas weiter gehen. Der Stift ist nicht nur die Zunge unseres Geistes sondern er kann uns auch Botschaften unseres Herzens oder unseres Unterbewussten vermitteln.
Mit unseren Seminaren starten wir bei den Teilnehmern einen Prozess. Dieser Prozess ist die eigene Entdeckungsreise zu den persönlichen Big Five for Life und zum Zweck der Existenz. Wir sind die Reisebegleiter. Als solche stellen wir ganz einfache Ausgaben und Fragen. Und wir bitten die Reisenden, ihre Antworten dazu aufzuschreiben. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben oftmals gerne zu, dass sie schon seit ihrer Schulzeit nicht mehr soviel mit der Hand geschrieben haben.
Aber gerade dieses „Mit der Hand schreiben“ und „Sich vergessen“ bei den Antworten bringt überraschende Erkenntnisse zu Papier und damit auch ins Bewusstsein. Nicht alles entspringt unseren bewussten Gedanken. Es verstecken sich in den geschriebenen Worten Erinnerungen und Gefühle, die uns lange Zeit nicht bewußt und zugänglich waren. Interessant und befruchtend ist der Austausch in der Gruppe. Plötzlich tauchen dann auch neue Geistesblitze auf. Wir nennen sie Aha’s. Diese sollte man sofort notieren, denn sie verschwinden genauso schnell aus unserem Bewusstsein wieder, wie sie auftauchen.
Es ist beeindruckend mit welcher Leichtigkeit aber auch mit welcher Sicherheit dieser Prozess bei uns Menschen abläuft. Wir können dem Geist, also dem Denken, und wir können unserem Herz, also dem Fühlen, gleichzeitig Informationen abringen, die dann durch die Feder fließen und auf einem Stück Papier neue Erkenntnisse für uns erscheinen lassen.
Und wenn wir uns dann noch trauen, diese auszusprechen, dringen sie noch deutlicher in unser Bewusstsein vor und lassen uns den unbändigen Willen entwickeln, es nicht beim Sprechen zu belassen sondern ins Tun zu kommen. Um in der Wortwahl des Titels zu bleiben: Die Geister, die ich rief, werden mich jetzt leiten. Und was kann mir Besseres passieren, als meinen Weg zu gehen?
Der Prozess, den Du sehr schön beschreibst, schreibend, sich selbst wieder näher zu kommen, wird nicht zuletzt auch dadurch gefördert, dass es “ganz einfach” möglich ist, sich während der Seminare, dem Bearbeiten der Aufgaben, dem Schreiben und dem gegenseitigen Austausch, mit sich selbst zu befassen. EIn glücklicher, im Alltag doch eher ungewohnter, leicht in Vergessenheit geratener Umstand… Das dürfen wir im Rahmen der Seminare wieder lernen., das beflügelt Zunge, Geist und Stift! Danke dafür!
hallo Peter, das ist sehr Interessant!!!
Ich wurde als Kind von links auf rechts umgeschult, und bin seit einem Jahr dabei das Ganze wieder rückgängig zu machen. Deshalb übe ich jeden Tag schreiben, mit der linken Hand. Jeden morgen 2 Din A4 Seiten und ich möchte diese Übung nicht mehr missen, auch wenn ich dafür eine halbe Stunde früher aufstehe.
Ich freue mich bald mal ein. Seminar besuchen zu können. Die Bücher von John hab ich alle mit großem Interesse gelesen.
Alles Gute Bianca
Lieber Peter,
erst gestern hatte ich auf der Eröffnungsfeier meines Büros dazu viele Fragen. Da ich Seminare zur kreativen Visionsfindung anbiete mit einer Malerin, fragten mich die Leute: Wie wollen Sie mich denn zum SCHREIBEN bringen? Zum Malen verstehe ich ja noch… Da hast du gut in deinem Artikel drauf hingewiesen, Schreiben fällt leichter, wenn man angeleitet wird mit Fragen, die direkt ins Erleben führen. Viele sind am Anfang blockiert, weil Schreiben mit Schule verbunden wird. Das löst man auf, indem man sie mit ganz spannenden Fragen anleitet und auf einmal wollen sie gar nicht mehr aufhören zu schreiben. Ich habe den Besuchern dann Fragen gestellt wie: Was hast du als Kinder gerne gespielt?…Aufscheiben! Von welchem Hobby glaubst du, dass es Spaß macht? … Ich lege hier allen Künstlern das Buch von Julia Cameron ans Herz: Der Weg des Künstlers und von Barbara Sher: Wishcraft. Euch weiterhin viel Erfolg. Ich hatte gestern auch Besucher, die sofort entgegneten: Ja, aber irgendwie muss man ja sein Geld verdienen… Ich habe geantwortet: Ja, und wie wunderbar, wenn man es sich nicht verdienen muss, sondern es einem zufließt, weil man das tut, was man liebt. LG Beatrix