Eine meiner tiefgreifendsten Erkenntnisse zum Thema Heilung, die mich überdies am meisten stärkt, lautet: Die Definition dessen, was „heilsam“ bedeutet, ist für jeden Menschen absolut individuell.

So kann es für eine Person entspannend und regenerierend sein, unter der prallen Sonne auf warmem Sand zu liegen. Für jemand anderen kann es jedoch schrecklich unbequem sein und zu einer allergischen Reaktion der Haut führen. Eine vierstündige Wanderung in einem Gebirgswald kann für den einen ein Erlebnis sein, das ihm große innere Ruhe und Entspannung schenkt, während dieselbe Wanderung jemand anderen ins Krankenhaus bringen kann, wenn er körperlich keine große Höhe verträgt.

Für Menschen mit einem bestimmten Körpertyp liefert der Verzehr von Rind- oder Hühnerfleisch wichtige Proteine. Anderen Leuten geht es dagegen blendend mit einer rein vegetarischen Ernährung, aber sie fühlen sich körperlich unwohl, wenn sie Fleisch essen.

All dies sind tatsächlich fantastische Nachrichten. Sie sind spektakulär und stärken uns! Und zwar deshalb, weil sie uns die Flexibilität bieten, selbst zu definieren, wie ein Zustand positiver Gesundheit für uns persönlich aussieht. Daraufhin können wir unser Leben harmonisch darauf ausrichten. Gesund zu leben bedeutet, eine Wahl zu haben. Die Freiheit zu haben, uns für etwas zu entscheiden. Darüber hinaus geht es darum, uns bewusst zu machen, was uns guttut. Nicht etwa, weil andere das so definiert haben, sondern weil wir es für uns selbst erkennen.

Stellen Sie sich nur einmal vor, wie viel Kraft uns das verleiht. Wir können uns selbst für die Dinge entscheiden, die heilsam für uns sind, die uns persönliches Wohlbefinden bescheren, die uns inspirieren und guttun. Wir werden nicht durch andere eingeschränkt oder zurückgehalten, sondern vielmehr durch unsere eigene Intuition und unsere Reaktionen zunehmend darin bestärkt.

Vor Kurzem habe ich ein Interview mit einem Spitzensportler gehört. Er beschrieb einen Prozess, bei dem er nach jeder Mahlzeit schriftlich festhielt, wie er sich fühlte. Im Laufe von ein paar Monaten fand er heraus, welche Nahrungsmittel ihm Energie schenkten und bei welchen das nicht der Fall war. So einfach war das Ganze.

Sein Ziel war es, sich nicht mehr lethargisch, sondern energievoller zu fühlen. Das war zum einen aufgrund seiner sportlichen Karriere wichtig für ihn und zum anderen wollte er es auch grundsätzlich in seinem Leben erreichen. Also schrieb er Schritt für Schritt, Mahlzeit um Mahlzeit, Lebensmittel für Lebensmittel bewusst auf, was für ihn funktionierte und was nicht.

Innerhalb von nur neunzig Tagen hatte er eine Liste der Lebensmittel erstellt, die ihm viel Energie verliehen. Und diese aß er nun.

Das klingt einfach, nicht wahr? Allerdings vielleicht etwas zeitintensiv. Aber es dürfte für jeden Menschen mit einem Notizblock und einem Stift umsetzbar sein.

Mich begeistert dieses Beispiel. Und was mich noch mehr begeistert, ist die Übertragung dieses Beispiels auf die anderen Lebensbereiche, die unsere Heilung und Gesundheit insgesamt beeinflussen. Schließlich haben nicht nur Lebensmittel einen Einfluss auf unseren emotionalen und physischen Zustand, sondern auch unsere Aktivitäten und Gedanken, unsere Umgebung sowie die Menschen in unserem Umfeld. All diese Dinge wirken sich darauf aus, wie wir uns fühlen.

In meinem Buch The Big Five for Life erläutere ich ein Konzept, demzufolge ein Mensch die fünf Dinge ermittelt, die er in seinem Leben am liebsten tun, sehen oder erleben möchte. Die fünf Dinge, die für ihn so wichtig sind, dass er – wenn er sie tut, sieht oder erlebt – das Gefühl hat, ein erfolgreiches Leben zu führen – da es seiner eigenen Definition von Erfolg entspricht. Oder anders ausgedrückt: Er hat das Gefühl, dass er durch seine Lebensgestaltung den eigenen Gesundheitszustand optimal fördert.

Genauso wie im obigen Beispiel, in dem der Spitzensportler seinem Körper einen möglichst großen Anteil an Nahrungsmitteln zuführt, die ihm eine gute Energie verleihen, geht es in diesem Fall darum, unser eigenes Leben mit einem möglichst großen Anteil von Momenten auszufüllen, die uns eine gute Energie vermitteln.

Und ebenso wie beim vorigen Beispiel können wir das durch einen Prozess erreichen, bei dem wir Dinge nach und nach ausprobieren und beobachten, welche Wirkung sie haben.

Leben Sie an bestimmten Orten spürbar auf, strahlen Sie häufig über das ganze Gesicht und geht es Ihnen dort einfach besser? Möglicherweise ist das in Städten so. Vielleicht auch auf dem Land. In den Bergen, am Meer, in einem warmen Klima, auf schneebedeckten Gipfeln … Es lohnt sich, darauf zu achten. Wie ist es im umgekehrten Fall? Gibt es Orte, die Sie offensichtlich auslaugen oder gegen die Sie im Extremfall eine Abneigung empfinden? Es ist lohnenswert, auch darauf zu achten.

Wie sieht es in Bezug auf andere Menschen aus? Auf wen freuen Sie sich? Auf bestimmte Familienmitglieder, Freunde, Kollegen? Und warum? Wie geht es Ihnen, wenn Sie mit diesen Menschen zusammen sind? Vor welchen Begegnungen graut es Ihnen und warum? Wie geht es Ihnen im Zusammensein mit diesen Menschen? Und wenn Sie Ihr Leben betrachten, wie viel Zeit pro Woche widmen Sie prozentual gesehen welchen Leuten? Und warum? Ist es Ihre eigene Wahl oder die Entscheidung von jemand anderem?

Sind bestimmte Aktivitäten oder Erfahrungen für Sie so stimmig, dass Sie sich dabei merklich anders fühlen? Fühlen Sie sich danach gestärkt, befinden Sie sich in größerem Einklang mit Ihrem Körper, sind Sie authentischer? Ist Ihr Schlaf in der Nacht stets erholsamer, wenn Sie sich diesen Dingen einen Tag lang gewidmet haben? Gibt es andererseits Aktivitäten und Erfahrungen, bei denen Sie am Ende des Tages das Gefühl haben, vollkommen ausgelaugt zu sein? Schmerzt Ihr Körper, ist Ihr Geist erschöpft und Ihr Enthusiasmus dem Leben gegenüber geringer als zu Tagesbeginn?

Wenn Sie sich Zeit nehmen, um sich bewusst zu machen, welche Wirkung all diese Dinge auf Sie haben, erhalten Sie einen persönlichen Leitfaden für Heilung und Gesundheit in Ihrem Leben.

Im Englischen lautet die Definition für Krankheit „Dis-Ease“. Das bedeutet Unwohlsein, sich unbehaglich fühlen. Es ist das Gegenteil davon, sich wohlzufühlen, entspannt und ausgeglichen zu sein. Als ich mir das zum ersten Mal bewusst machte, wurde mir klar, dass es beim Thema Heilung darum geht, uns selbst in einen Zustand zu versetzen, in dem wir uns wohlfühlen. Es scheint so einfach zu sein, sobald man das erkannt hat, aber früher habe ich es mir nicht auf diese Weise klargemacht.

Dieses Ziel ist zudem überaus gut erreichbar. Wir gestatten uns, für uns selbst herauszufinden, was uns entspannen und wohlfühlen lässt und was nicht, und richten unser Leben dann harmonisch danach aus.

Die Welt ist voller Menschen, die „plausible“ Gründe dafür haben, warum sie das nicht umsetzen. Ich erlebe das jeden Tag. Jemand erzählt mir zum Beispiel, dass er nicht glücklich mit seinem Leben ist und wünschte, es wäre anders. Daraufhin erkundige ich mich bei dieser Person nach seinen Big Five for Life, nur um zu erfahren, dass er diesen Woche für Woche kaum Zeit widmet. Aufgrund von Anforderungen im Beruf und in der Beziehung, aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen …

Das verstehe ich, denn sehr viele Jahre meines Lebens habe ich auf genau dieselbe Weise verbracht.

Allerdings gibt es bei jedem Menschen einen Wendepunkt. Häufig ist es der Tag, an dem jemand zum Arzt geht und eine ernste medizinische Diagnose bekommt. Da das eigene Leben auf dem Spiel steht, erscheinen die „plausiblen“ Gründe plötzlich in einem anderen Licht. Allerdings ist der Pfad zur Entspannung und zu einem Zustand, in dem man sich wohlfühlt, mittlerweile viel länger und schwieriger. Auch das verstehe ich, denn ich habe es ebenfalls durchgemacht.

Jeder Tag ist voller Möglichkeiten und Chancen. Wir haben die Möglichkeit herauszufinden, was uns ein „heilsames“ Gefühl vermittelt und was nicht. Wir können uns Moment für Moment dafür entscheiden, uns selbst zu „heilen“ und unser Leben heilsam zu gestalten. Wenn Ihnen dies anfangs schwierig erscheint, sollten Sie sich bewusst machen, dass es in vielerlei Hinsicht so ist, als würden wir einen Muskel trainieren. Je mehr wir den Muskel einsetzen, desto stärker wird er und desto effektiver funktioniert er. Je weniger wir ihn nutzen, desto schwerer ist es anzufangen, und desto ineffektiver scheint er anfangs zu funktionieren. Aber er ist immer vorhanden. Und er ist bereit, eingesetzt zu werden.

Auf ein Leben im Wohlfühlmodus!

John Strelecky

Führe ein erfülltes Leben.
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