Verstehen, dass etwas uns erfüllt, weil wir uns entscheiden, dass es erfüllend ist, nicht weil jemand anderes uns sagt, dass es so ist

1997 schloss ich die Northwestern University Kellogg Graduate School of Management ab. Sie war Platz 1 der Business Schools und ist das heute auch noch. Diese Ausbildungsstätte war bekannt für Marketing, und war mir sehr wichtig. Als ich Kellogg verließ, half ich fünf Jahre lang Firmen dabei herauszufinden, wie es möglich ist, mehr Geld zu verdienen, indem man das Verkaufen der Produkte und Dienstleistungen verbessert.

Warum erzähle ich dies? Ist das eine peinliche Art des Sichselbst- Verkaufens? Nein, tatsächlich behalte ich mir diese peinliche Eigenwerbung für mein Buch vor. Ich erwähne das, weil ich sehe, dass es in diesem Land einen Trend zur Zerstörung gibt und ich möchte, dass ihr wisst, dass ich kein Mensch bin, der Luftschlösser baut. Ich habe meine Erfahrung, aufgrund derer ich die folgende Feststellung treffe: Es gibt dort draußen eine Menge Leute, die versuchen Dich dazu zu bringen, bestimmte Sachen zu kaufen und sie würden Dir alles Mögliche erzählen, damit du es tust.

Weißt du, wie viel Geld in den Vereinigten Staaten letztes Jahr für Werbung ausgegeben wurde? Die Antwort lautet: unglaubliche 154 Milliarden Dollar. Du hast Dich nicht verlesen, es sind 154 Milliarden Dollar. Das Ziel dieser Ausgaben ist es, Dich und mich dazu zu kriegen, Dinge zu kaufen. Die Werbeleute werden immer raffinierter mit ihren Methoden.

Wenn du es noch nicht gelesen hast, schau ob du die September Ausgabe 2003 des Forbes Magazins noch finden kannst. Behalte im Kopf, dass es Forbes ist. Ein renommiertes Magazin, das sich an Top Geschäftsleute richtet. Der Leitartikel ist extra auf dem Cover hervorgehoben: „Auf der Suche nach dem Kauf Button“. Der Artikel erklärt, wie Marketingspezialisten die Methode der Messung der Gehirnströme nutzen, die ursprünglich für medizinische Zwecke erfunden wurde, um Werbung zu entwickeln, die noch verführerischer für den Kunden ist.

Sie haben zum Beispiel herausgefunden, dass das Gedächtnis für Emotionen ein signifikanter Faktor dafür ist, ob der Kunde einer Marke und einem Produkt treu bleibt oder nicht. So beobachteten sie die Gehirnströme von Testpersonen, denen Werbeclips gezeigt wurden, um festzustellen, ob bestimmte Werbebotschaften Reaktionen im Gefühls- oder im Gedächtniszentrum auslösten. Auf diese Weise konnten sie darauf schließen, wie Werbung bezogen auf Markentreue ein bestimmtes Produkt unterstützt. Unter den Firmen, die diese Techniken nutzen, sind unter anderem General Motors, Ford in Europa und eine, bei der ich es besonders interessant finde: Camelot, die staatliche Lotterie in England.

Kann man sich das vorstellen? Jemand geht die Straße hinunter, sieht ein Reklameschild und hat plötzlich diesen dringenden, fast unerklärlichen Drang, ein Lotterielos zu kaufen.

Sind wir schon an diesem Punkt? Nein, das glaube ich nicht. Wird es soweit kommen? Ich weiß es nicht. Tatsache ist, dass Marketingspezialisten es mit ihren Marketingtechniken immer schwieriger für uns machen, uns durch diesen Werbedschungel zu bewegen und uns unseren eigenen Standpunkt zu bewahren.

Das soll jetzt nicht heißen, dass wir zu Hause bleiben und nichts mehr kaufen sollen. Dass wir alle in einer Art von abgeschlossenem Schuhkarton leben sollen. Es kann tatsächlich ein faszinierender Teil des Lebens sein, Dinge käuflich zu erwerben.

Die Herausforderung ist, einen Sinn zu finden, nicht weil es uns andere weismachen, sondern weil wir entscheiden, dass es für uns persönlich erfüllend ist. Kommt die Liebeserklärung wirklich in Form von Diamantohrringen daher, die ausdrücken: „ Ich liebe Dich und werde Dich heiraten?“ Kommen Selbstwertgefühl und Selbstbestätigung wirklich durch den Besitz eines bestimmten Autos zustande? Ich persönlich denke, das ist weder in dem einem noch im anderen Fall so. Doch hört hier genauso wenig auf mich wie auf die Werbung. Ihr entscheidet selbst. Verstehe, dass etwas erfüllend ist, weil wir beschlossen haben, dass es erfüllend ist, nicht weil jemand anders es von uns er- wartet.

Sei dankbar und nutze die Vorteile, die Dir das Leben in diesem Land bietet

Uns sind erstaunliche Möglichkeiten in die Hände gegeben, allein dadurch, dass wir in diesem Land leben. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, doch alles, was ich getan habe, um diese Möglichkeiten zu haben, war, zufällig das Licht der Welt hier zu erblicken.

Wisst ihr, was ein Durchschnittsabsolvent der Universität in Myanmar (vormals Burma) nach seinem Abschluss verdient? Es sind 10.000 Kat im Monat. Das entspricht etwa 12 US$. Wie ist es mit einem Hochschulabsolventen in China? Was glaubt ihr, was er im Monat verdient? Es sind 1500 Yuen. Das macht keine 200 US$.

Einkommen in dieser Höhe sind genug für Menschen in diesen Ländern, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden diese Leute aber niemals in der Lage sein zu reisen und die Welt zu sehen. Sie haben einfach nicht die Mittel. Aber wir können das. Wir haben den Vorteil einer starken Währung verglichen mit der Mehrzahl der Länder auf dieser Welt.

In Südafrika lebt fast zwei Drittel der Bevölkerung in Armut. Die Menschen, die in Townships leben, hausen in Bruchbuden, die nicht einmal die Grundbedürfnisse wie fließendes Wasser oder Heizung decken. Wisst ihr warum? Diese Leute werden in eine Gesellschaft hineingeboren, in der die Farbe ihrer Haut bestimmt, welche Freiheiten sie haben.

Südafrika ist nun eine Demokratie und das bereits seit vielen Jahren. Die Situation dort ver- bessert sich von Tag zu Tag. Doch du kannst nicht einfach auf einen Knopf drücken und plötzlich haben 30 Millionen Menschen Schulbildung, eine Ausbildung und Arbeitserfahrung, um ein angemessenes Leben zu führen. Selbst wenn sie es könnten, gibt es keine entsprechende Wirtschaft, die eine Masse von ausgebildeten Arbeitskräften dieses Umfangs beschäftigen könnte.

Aber wir haben diese Möglichkeiten schon. In diesem Land gibt es Möglichkeiten der Ausbildung und wir können angemessen bezahlte Jobs bekommen. Wir glauben, dass Arbeitslosigkeit besorgniserregend ist, wenn die 6 % -Marke erreicht wird. In Südafrika ist sie stellenweise über 40 % hoch.

In unserem Staat haben wir faire Möglichkeiten. Wenn du die Grenzen überquerst und in an- dere Länder fährst, wirst du Dinge sehen, die dir die Vereinigten Staaten als Paradies er- scheinen lassen. Wir haben Freiheit. Wir können sagen, was wir kaufen möchten, wer wir sein wollen. Wir reisen, wohin wir wollen und das hauptsächlich deshalb, weil wir das Licht der Welt an diesem geographischen Platz erblickt haben. Wir sollten das alles nicht als selbstverständlich ansehen.

Wir sollten stattdessen dankbar sein für diese Möglichkeiten und die Vorzüge nutzen, die uns das Leben in diesem Land bietet.

Die Fortsetzung dieses Artikels folgt in unserer nächsten Newsletterausgabe am 20. Mai 2020.

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